Seoul - An der umstrittenen Seegrenze zwischen Süd- und Nordkorea im Gelben Meer bauen sich neue Spannungen auf. Die südkoreanische Marine habe am Mittwoch auf plötzliches Artilleriefeuer der nordkoreanischen Seite mit Warnschüssen aus Kanonen reagiert, berichtete die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf Regierungskreise.

Der südkoreanische Generalstab bestätigte zunächst nur, dass Nordkoreas Streitkräfte mehrere Schüsse ins Meer in der Nähe der Grenze abgegeben habe. Die Projektile seien allerdings nördlich der Grenzlinie niedergegangen.

Die südkoreanischen Streitkräfte befinden sich in erhöhter Alarmbereitschaft. Nach südkoreanischen Medienberichten hatte Nordkorea am Vortag ein Gebiet um die Seegrenze zur "Fahrverbotszone" für Schiffe erklärt. Die Berichte hatten Spekulationen ausgelöst, denen zufolge Nordkorea neue Raketentests vorbereiten könnte.

Feuergefecht im November

Im November hatten sich Marineschiffe beider Länder im Grenzgebiet des Gelben Meeres erneut ein Feuergefecht geliefert. Nach südkoreanische Angaben wurde dabei ein Patrouillenboot aus Nordkorea schwer beschädigt.

Nordkorea erkennt die sogenannte Nördliche Grenzlinie (NLL) vor der Westküste nicht an. Die Grenzlinie wurde zum Ende des Korea-Kriegs (1950-53) einseitig von einem UN-Kommando gezogen. (APA/dpa)