München - Die Kosten für den Konzernumbau haben dem bayerischen Spezialchemiehersteller Wacker Chemie im vergangenen Jahr in die Verlustzone geführt. Der Fehlbetrag habe sich nach vorläufigen Zahlen auf rund 80 Mio. Euro belaufen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Im Jahr zuvor hatte Wacker noch 438 Mio. Euro verdient. Der Umsatz sei vor allem durch die schwachen Halbleitermärkte, für die der Konzern hochreines Silizium und Siliziumscheiben (Wafer) liefert, um 14 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro gesunken.

Den Verlust führte Wacker vor allem auf Sonderausgaben von insgesamt 340 Mio. Euro zurück. Dazu zählen die Kosten für den Ausstieg aus dem Solar-Gemeinschaftsunternehmen mit der Mainzer Schott, Abschreibungen im Zuge der Zusammenlegung von Produktionsstandorten und Abfindungsangebote für Mitarbeiter. Zudem musste Wacker Löcher in seiner Pensionskasse stopfen.

Das Schlussquartal 2009 stimmte Konzernchef Rudolf Staudigl aber bereits wieder zuversichtlich. Der Aufwärtstrend bei der Nachfrage halte an, hieß es. Der Gesamtumsatz sei mit 935 Mio. Euro allerdings weiter unter dem des Vorjahresquartals von 999 Mio. Euro gelegen. Das operative Ergebnis (Ebitda) habe 90 (Vorjahresquartal: 119) Mio. Euro betragen. "Wenn sich die gegenwärtige konjunkturelle Erholung weiter fortsetzt, hat Wacker gute Chancen, im laufenden Geschäftsjahr sowohl den Konzernumsatz als auch das Ergebnis wieder deutlich zu steigern", erklärte Staudigl. (APA/Reuters)