Das hochverschuldete Griechenland pumpt nun in seiner Finanznot China an. Laut einem Bericht der Financial Times Deutschland (FTD) rührt die griechische Regierung mithilfe der US-Investmentbank Goldman Sachs in Peking die Werbetrommel. Der staatliche chinesische Devisenfond soll griechische Staatsanleihen im Wert von bis zu 25 Milliarden Euro zeichnen, was Griechenland die Möglichkeit zur Konsolidierung des Budgets bieten würde. Von Seiten Griechenlands gab es im Laufe des Mittwochs aber ein Dementi: Man werbe keineswegs um China als Käufer von Staatsanleihen. Ein Vertreter des Finanzministeriums in Athen wies den Bericht der Financial Times "kategorisch" zurück: "Wir haben keinerlei Abkommen getroffen oder Anweisungen erteilt, China zu kontaktieren", sagte ein griechischer Beamter.

Schon zu Wochenbeginn hatte das Land erfolgreich eine fünfjährige Anleihe über fünf Milliarden Euro begeben. Für Investoren ist dies ein Signal dafür, dass zumindest kurzfristig kein Staatsbankrott ins Haus steht. Noch Ende November 2009 musste Griechenland eine Anleihenemission abbrechen, weil Investoren die Zahlungsunfähigkeit des Landes befürchteten und nicht zeichnen wollten. Im April und Mai diesen laufen Anleihen im jeweiligen Wert von acht Milliarden Euro aus, die zurückgezahlt werden müssen.

Eine Einwilligung der Chinesen gebe es bis dato nicht, schreibt die Zeitung weiter. Kontakte zwischen Peking und Athen seien aber durchaus schon geknüpft worden. Für die Chinesen wäre der Deal locker zu stemmen, der Staatsfonds State Administration of Foreign Exchanfe (Safe) verwaltet 2.400 Milliarden Dollar an Devisenreserven. Allerdings seien die Devisenverwalter nicht besonders glücklich darüber, weiteres Geld nach Griechenland zu pumpen - der Staatsfond sei bereits in griechischen Staatsanleihen investiert und für den Wertverfall der Papiere, zitiert die FTD Kenner von Safe.

Auch der griechische Premier Giorgo Papandreou stehe dem Investment noch im Wege. Ein Angebot der Chinesen, im Gegenzug für die Finanzhilfe einen strategischen Anteil an der größten griechischen Geschäftsbank zu erwerben, hat er abgelehnt. (red)