Anlässlich des heutigen 65. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz fordert eine Studie der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) einen engeren Bezug zwischen Holocaust und Menschenrechten an europäischen Schulen. Die Studie, die am Dienstag präsentiert wurde, untersuchte die Rolle von Holocaust-Gedenkstätten und Museen in der Holocaust- und Menschenrechts-Erziehung bei Schülern. Ein Großteil der Holocaust-Erziehung erfolge derzeit durch die Vermittlung historischen Wissens, Besuch der Gedenkstätten oder Zeitzeugengesprächen. Dieser Ansatz sei jedoch zu eng gefasst, auch die Menschenrechte müssen stärker in die Erziehung eingebracht und in Zusammenhang mit dem Holocaust gebracht werden.
Lehrer, Schüler und Austellungskuratoren aus neun EU-Ländern wurden für die Studie befragt. Die befragten Lehrer und Schüler gaben weiters an, dass sowohl beim Besuch einer Gedenkstätte als auch im Unterricht über den Holocaust nur wenig Bezug auf allgemeine Menschenrechte genommen wurde.
22 Museen und Gedenkstätten untersucht
Das Konzept von 22 Holocaust-Gedenkstätten und Museen wurde eine Prüfung unterzogen. Neben der Studie hat die EU-Agentur für Grundrechte auch ein Handbuch für Lehrer zu dem Thema entwickelt. Ziel ist es die Verknüpfung zwischen der Behandlung des Holocausts und der Menschenrechte im Unterricht wie in Gedenkstätten zu fördern. (red, derStandard.at, 27.1.2010)