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Bagdad - Die irakische Wahlkommission hat weitere 30 Kandidaten von den Kandidatenlisten für die geplante Parlamentswahl am 7. März gestrichen. Die Betroffenen seien "moralisch ungeeignet", weil gegen sie Strafverfahren im Gange seien, berichtete die regierungsnahe Tageszeitung "Al-Sabbah" am Mittwoch. Bereits in der Vorwoche hatte ein anderes Gremium, die sogenannte Regierungskommission für Rechenschaft und Gerechtigkeit, über 500 Kandidaten, vorwiegend Sunniten, und zehn Gruppierungen von der Wahl ausgeschlossen.

Diese Kommission hatte die Betroffenen wegen ihrer angeblichen Verbindung zum Regime des 2003 per US-Invasion gestürzten und 2006 hingerichteten Diktators Saddam Hussein disqualifiziert. Diese Maßnahme hatte sowohl im Land als auch international Kritik ausgelöst, weil sie angeblich darauf hinauslaufe, politische Konkurrenten der derzeit herrschenden religiös-schiitischen Parteien auszuschalten. Die Sunniten waren unter Saddam Hussein privilegiert, obwohl sie im Irak gegenüber den Schiiten in der Minderheit sind. (APA)