Sigrid Oblak: "Wenn man Funktionen mischt, muss man darauf achten, dass die unterschiedlichen Nutzungen einander nicht stören, sondern ergänzen."

Foto: Wien Holding

Der Gewerbepark Breitensee zeichnet sich durch seine Mischnutzung aus. Sigrid Oblak, Geschäftsführerin der Wien Holding, zählt im Gespräch mit Wojciech Czaja die Potenziale auf.

STANDARD: Welche Erfahrungswerte mit Mischnutzung von Gewerbe und Wohnen gibt es bisher?

Oblak: Die Wien Holding ist äußerst breit aufgestellt. In unserem Portfolio gibt es Wohnbauten, Studentenheime, Hotels, Thermalbäder und natürlich auch Gewerbeobjekte. Wenn man Funktionen mischt, muss man allerdings darauf achten, dass die unterschiedlichen Nutzungen einander nicht stören, sondern ergänzen.

STANDARD: Wie genau können solche Synergieeffekte aussehen?

Oblak: Am konkreten Beispiel des Gewerbeparks Breitensee sollen die bestehenden Baulichkeiten zu zeitgemäßen Büros und Produktionsstätten umgebaut werden. Im Optimalfall sollen die Leute auch die Möglichkeit haben, dort zu wohnen. Einerseits gibt es Werkstattateliers mit einer eingezogenen darüberliegenden Wohnebene, andererseits gibt es auf einem eigenen Teil des Grundstücks einen Wohnbau mit 75 Wohnungen. In diesem Fall sind Arbeiten und Wohnen räumlich getrennt.

STANDARD: Sie richten sich in erster Linie an Betriebe aus der Kreativwirtschaft. Wird es Auflagen geben?

Oblak: Wir haben zwei Zielgruppen. Ein Teil der Betriebsflächen ist darauf ausgerichtet, dass sich produzierendes Gewerbe mit großen und schweren Maschinen ansiedeln kann. Es ist logisch, dass man einen metallverarbeitenden Betrieb nicht im Dachgeschoß unterbringen wird. Auf der anderen Seite richten wir uns ganz dezidiert an die Creative Industries, die den bestehenden Charakter des Gewerbehofs in Zukunft noch stärker unterstreichen sollen.

STANDARD: Ein Teil des Wirtschaftsparks wird mit sogenannten Unit-Einheiten ausgestattet. Das heißt?

Oblak: Beim Unit-Konzept werden Kombinationsmöglichkeiten von Wohnen und Arbeiten angeboten. In Bezug auf Mietdauer und Mietgröße ist alles drin.

STANDARD: Heißt das, die Mietverträge werden befristet sein?

Oblak: Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es bei derartigen Gewerbeclustern keinen großen Bedarf an unbefristeten Verträgen gibt. Im Detail hängt das natürlich davon ab, um welchen Betrieb es sich handelt und welche Investitionen getätigt wurden. Da sind wir gesprächsbereit.

STANDARD: Wie umfangreich ist die Ausstattung? Wie hoch werden die Mietkosten ausfallen?

Oblak: Das Paket umfasst die heute übliche Büroausstattung. Dazu kommen gemeinsam nutzbare Sitzungszimmer, Küchen, EDV und Telefonanlage. Was die Mieten betrifft, wird der Preis je nach Objektgröße zwischen 5 und 10 Euro pro Quadratmeter liegen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 23./24.1.2010)