Wien - Die börsenotierte CA-Immo-Gruppe mit 3,7 Mrd. Euro Immo-Vermögen geht für 2010 von einer Markterholung aus, die wieder höhere Bewertungen, aber auch tiefere Renditen bringt. Die Nachfrage der Investoren werde anspringen, wegen der 2009 in der Branche generell gestoppten Projekte habe die CA Immo durch antizyklische Fertigstellungen Vorteile. Insgesamt verfüge man derzeit über knapp 500 Mio. Cash, wovon 250 bis 300 Mio. Euro für echte Neuinvestments in 2010 bereit stünden, sagte das Management am Mittwoch. Eine Verschmelzung der kleineren CA Immo International mit der größeren CA Immo Anlagen sei aktuell kein Thema, werde aber weiter geprüft.

Offene Fragen bei Investments

Ob die gesamten 250 oder 300 Mio. Euro heuer zur Gänze investiert werden, stehe noch nicht fest, sagte Vorstandschef Bruno Ettenauer in einem Pressegespräch. Erfolgen sollen die Investments jedenfalls schwerpunktmäßig in der definierten Kernregion, also Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Ungarn. Der Fokus bleibt auf Büros; der Retail-Bereich wird mit Partnern ausgebaut; Wohngebäude werden zwar errichtet, aber weiterverkauft. In Südosteuropa und Russland plane man derzeit keine neuen Projekte, bei besonders attraktiven Gelegenheiten würde man aber auch dort zugreifen. Voraussetzung für Vorhaben sind zumindest 40 bis 50 Prozent Vorvermietung. Die Renditen in Osteuropa lägen meist um 7 1/2 oder 8 Prozent, in Rumänien bei 9 Prozent, in Russland bei mindestens 10 bis 11 Prozent, teils aber auch bei 13 bis 15 Prozent, freilich fast ohne Transaktionen.

Derzeit verfügt die CA-Immo-Gruppe über rund 400.000 m2 Bruttogrundfläche. Sie hat Bestandsimmobilien im Wert von 2,7 Mrd. Euro sowie eine weitere Milliarde Euro an Entwicklungsprojekten. Vom Gesamtvolumen von 3,7 Mrd. entfallen 60 Prozent auf Deutschland, wo auch vier Fünftel der Entwicklungsprojekte laufen. Über ihre deutsche Tochter Vivico Real Estate hält die CA Immo im Wert von über 500 Mio. Euro Liegenschaftsreserven in besten zentralen Lagen. Die CA Immo ist zur Zeit der größte Projektentwickler im Nachbarland. Von den gemessen am Bilanzwert 864 Mio. Euro Immo-Entwicklungen in Deutschland seien derzeit je 25 Prozent in Bau (v.a. Frankfurt, München) bzw. Bauvorbereitung, die andere Hälfte entfällt auf Grundstücksreserven, etwa große Stadtquartiere in Berlin.

Seit dem Vorjahr werde der Bestand auf Marktwertbasis bewertet, früher zum Anschaffungswert ("at cost"). In die Bewertungen versuche man keine zu positiven Faktoren hineinzubringen, so Fromwald, um nicht später bös überrascht zu werden. Andererseits wären manche Projekte nicht realisiert worden, hätte man immer auf die Ratschläge von Experten gehört. Von einer Erholung der Immomärkte erwarte sich die CA Immo "definitiv eine deutliche Wertsteigerung", so Fromwald.

2009 schwieriges Jahr

2009 sei das Ergebnis der CA-Immo-Gruppe durch Abwertungen "schwer belastet" worden, obwohl man operativ bei Cashflow um 25 Prozent über 2008 gelegen sei - durch erfolgreiche Verkäufe, nicht aus den Mieten, so Fromwald. Bilanz für das Gesamtjahr 2009 liegt noch keine vor - die Zahlen sollen am 23. März veröffentlicht werden.

Zur Frage einer allfälligen Fusion der CA Immo International mit der CA Immo Anlagen erinnerte Fromwald daran, dass die Teilung der Gruppe in zwei börsenotierte Gesellschaften nach entsprechenden Wünschen institutioneller Investoren erfolgt sei. Die hätten CEE damals als "Liebkind" entdeckt, nun sei die Region zum "Beelzebub" geworden. Der unmittelbare Nutzen aus einer Fusion sei gering. Dennoch prüfe man die Frage weiter. Derzeit sei man in den Überlegungen zu einer möglichen Fusion "fifty-fifty" eingestellt, so Fromwald. Derzeit sei das aber kein Thema, betonte Ettenauer.

An einem insgesamt etwas schwächeren Markt legten die Aktien der Immo-Gruppe am Mittwoch zu. Am späten Vormittag standen die CA Immo Anlagen mit 7,87 Euro um 0,90 Prozent im Plus, die CA Immo International legten bis dahin um 0,76 Prozent auf 5,27 Euro zu. (APA)