Wien - Auch nach den spektakulären Hausdurchsuchungen in der Buwog-Affäre in Österreich und Liechtenstein vom Dienstag bleibt die im Jahr 2004 bei der Bundeswohnungs-Privatisierung knapp unterlegene CA-Immo-Gruppe dabei: Möglichkeiten zur Wahrung eigener Rechte werde man ergreifen, zunächst seien weiter die Untersuchungsbehörden am Zug, sagte CA-Immo-Vorstandsdirektor Wolfhard Fromwald am Mittwoch zur APA. Dass sich hier etwas tue, zeigten die jüngsten Schritte.
In einer konzertierten Aktion wurden am Dienstag 15 Razzien durchgeführt, davon zwölf Hausdurchsuchungen in Österreich (Wien, NÖ und Vorarlberg) und drei in Liechtenstein. In Österreich waren u.a. drei Staatsanwälte und 40 Beamte des Bundeskriminalamts im Einsatz.
Umstrittene Provisionen
Bei der Privatisierung der damals noch staatlichen Buwog 2004 sollen nicht nur umstrittene - und unversteuert gebliebene - Provisionen geflossen sein, sondern auch Informationen: Das Immofinanz-Konsortium, das den Zuschlag erhielt, soll über Hinweise zu den finanziellen Möglichkeiten des Mitbewerbers CA-Immo verfügt und daraufhin im Endspurt sein Angebot nachgebessert haben.
Schon im September, als der Buwog-Verkauf durch das Bekanntwerden nicht versteuerter Honorare eine neue Dimension erhielt, hat der Vorstand der börsenotierten CA Immo erklärt, man werde den Klagsweg beschreiten, sofern sich konkrete Hinweise auf eine Schädigung ergeben: "Stellt sich heraus, dass es Vorgänge gegeben hat, die uns geschädigt haben, werden wir Ansprüche geltend machen", so Fromwald zur APA. Bei derartigen Hinweisen "müssen wir klagen", erklärte damals CEO Bruno Ettenauer, es stünden unlauterer Wettbewerb und Schadenersatzklagen im Raum. Die CA Immo hatte für die Buwog zuletzt 960 Mio. Euro geboten, die Immofinanz-Konsorten 961 Mio. Euro. (APA)