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Ein Säbelschnäbler mit Küken im Nationalpark Neusiedler See. 2009 konnte erstmals auch in Niederösterreich Nachwuchs dieses extrem seltenen Vogels nachgewiesen werden

Foto: APA/NATIONALPARK NEUSIEDLER SEE - SEEWINKEL

St. Pölten - In Österreich sind rund 4.000 Arten vom Aussterben bedroht, etwa hundert davon sind stark gefährdet. Im heurigen internationalen Jahr der Biodiversität soll im Rahmen der Kampagne "vielfaltleben" die Situation dieser Arten verbessert werden. Zur Sicherung der Artenvielfalt brauche es funktionierende Netzwerke, erklärte Umweltminister Niki Berlakovich bei einer Pressekonferenz zum Auftakt am Mittwoch in St. Pölten die Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund, dem WWF, BirdLife, Gemeinden und Vereinen an. Ein Höhepunkt der Aktivitäten ist die "Woche der Artenvielfalt" vom 22. bis 29. Mai.

Bisher wurden bundesweit 25 Schutzprojekte gestartet. Für 21 Tier- und Pflanzenarten haben Prominente wie u.a. Sepp Forcher (für das Pinzgauer Rind stellvertretend für alte Haustierrassen), Waris Dirie, Andreas Kofler und Karl Markovics Patenschaften übernommen. Berlakovich berichtete von 2009 erreichten Erfolgen: In Vorarlberg habe sich die Geburtsrate bei den gefährdeten Kiebitzen verzehnfacht, und in Niederösterreich gelang der erste Brutnachweis des extrem seltenen Säbelschnäblers.

Schärfung des Bewußtseins

Das Bewusstsein für die Bedeutung des Artenschutzes müsse von unten nach oben geschärft werden, sagte Gemeindebundpräsident Helmut Mödlhammer. Gemeinden hätten hier Vorbildfunktion, es gelte Überzeugungsarbeit zu leisten, dass etwa ein Moor oder andere Naturschätze genauso wichtig seien wie ein kommunales Gewerbegebiet. Beim diesjährigen Gemeindewettbewerb sollen die aktiven Kommunen vor den Vorhang geholt werden.

Der Naturreichtum werde in Niederösterreich großgeschrieben, zählte Umweltlandesrat Stephan Pernkopf Fakten auf: 32 Prozent der Landesfläche sind Schutzgebiete, 22 von 45 österreichischen Naturparken und zwei von sechs Nationalparks liegen im Bundesland. 19 Life-Projekte wurden umgesetzt, das Wildnisgebiet Dürrenstein wird erweitert, am "grünen Band" entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs geht es u.a. um Gewässervernetzung in den March-Thaya-Auen. 90 Prozent der Landwirte würden an Umweltprogrammen teilnehmen. "Die Gelder für den Naturschutz werden auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht gekürzt", betonte Pernkopf. (red/APA)