Atemtechnik beeinflusst die Schmerzwahrnehmung

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Phoenix - Wer seine Atmung kontrolliert verlangsamt, kann dadurch Schmerzen für kurze Zeit besser ertragen. Das behaupten US-Wissenschaftler um Arthur Craig vom St. Joseph's Hospital and Medical Center in der Fachzeitschrift "Pain". Die Ergebnisse ihres Experiments stehen im Einklang mit früheren Studien, die eine veränderte Schmerzwahrnehmung in Zusammenhang mit der Atemtechnik bei Zen-Übungen oder Yoga gesehen haben.

In ihrem Versuch verabreichten die Forscher 50 Frauen, die sich freiwillig gemeldet hatten, kleine punktartige Hitzestöße auf die Handflächen, wodurch geringer bis mittlerer Schmerz ausgelöst wurde. Bei manchen Durchgängen bat man die Probandinnen, die Atemzüge pro Minute auf die Hälfte zu reduzieren. Fragte man im Anschluss nach der verspürten Intensität des Schmerzes und dessen Empfinden, so waren diese Werte bei der verlangsamten Atmung tatsächlich deutlich niedriger.

Positive Grundhaltung wichtig

Nur teilweise dürfte dieser Trick allerdings bei Schmerzpatienten funktionieren. Die Hälfte der Versuchspersonen litt an Fibromyalgie, worunter man eine chronische, schmerzhafte Erkrankung des Bewegungsapparates versteht. Dieses Leiden, das besonders Frauen betrifft, ist in vielen Fällen von einer generellen Neigung zu Müdigkeit, Angst und Depressivität begleitet. Eine Verbesserung des Schmerzes durch die Atmung erreichten nur die Patientinnen, deren Gemütszustand zum Zeitpunkt des Versuchs positiv war. (pte)