Salzburg - Freispruch vom Vorwurf der fahrlässigen Tötung, sechs Monate bedingte Haft wegen teils schwerer Körperverletzung in zwei Fällen: So endete am Mittwoch der Prozess gegen einen Flüchtling aus der russischen Kaukasusrepublik Dagestan. Der 33-Jährige hatte zu einer Gruppe dagestanischer Asylwerber gehört, die sich am 17. August 2006 in einer Wohnung in Hallein versammelt hatten. Gegen elf Uhr abends stürmten plötzlich mehrere mit Messern und Beilen bewaffnete tschetschenische Asylwerber herein und attackierten die Anwesenden (der Standard berichtete).

Daraufhin gab der Angeklagte, laut Urteil in gerechtfertigter Notwehr, mehrere Schüsse aus einer Pistole ab und tötete dadurch einen der Angreifer. Die Staatsanwaltschaft war zunächst von Notwehrüberschreitung ausgegangen, akzeptierte aber das Urteil. Der Verteidiger legte Berufung gegen den Schuldspruch wegen schwerer Körperverletzung ein, der somit nicht rechtskräftig ist. (Markus Peherstorfer, DER STANDARD - Printausgabe, 28. Jänner 2010)