Frankfurt/Washington - Nach langem politischem Hickhack entscheidet am Donnerstag der US-Senat über die erneute Berufung Ben Bernankes auf den Chefsessel der Federal Reserve. Ob Bernanke wie von US-Präsident Obama gewünscht am Montag seine zweite vierjährige Amtszeit als Chef der mächtigen US-Notenbank beginnen kann, hing bis zuletzt am seidenen Faden.
Experten gehen davon aus, dass der von vielen Seiten angefeindete Fed-Chef die nötige Mehrheit der Senatoren hinter sich haben dürfte, wenn auch denkbar knapp. Offenbar soll es deshalb zunächst eine Probeabstimmung geben; vermutlich im Anschluss daran das endgültige Votum. Bereits am Mittwoch hatte sich der Offenmarktausschuss der Fed, der über den US-Leitzins entscheidet, demonstrativ hinter Bernanke gestellt und ihn wenige Stunden vor den entscheidenden Abstimmungen im Senat erneut zum Vorsitzenden gewählt.
Bernankes erste Amtsperiode läuft am Sonntag aus. Sollte er überraschend im Senat scheitern, prophezeien Experten schwere Turbulenzen an den Finanzmärkten. Bernanke hat sich nach Ansicht vieler zwar im Kampf gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise gut geschlagen. Seine Kritiker werfen ihm aber vor, allzu oft die Interessen der Finanzbranche vertreten zu haben. (APA)