Bild nicht mehr verfügbar.

In Wien kam es durch die nächtlichen Schneefälle zu Verkehrsbehinderungen im Frühverkehr, berichten die Autofahrerclubs. Vor allem auf der Tangente kam es zu Stau

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Auf Schneefahrbahnen haben sich am Freitag in Oberösterreich erneut Lkw-Unfälle ereignet: Auf der Innkreisautobahn (A8) stürzte in Reichersberg (Bezirk Ried) ein Lenker mit seinem Laster über eine Böschung, rund 250 Liter Diesel flossen aus. In Feldkirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung) geriet ein Kraftfahrer ins Schleudern und prallte frontal gegen einen Felsen. Die Lawinengefahr wurde am Freitag über 1.500 Meter Höhe als erheblich eingestuft.

Ein 43-jähriger Mann kam Donnerstagvormittag mit seinem Sattelfahrzeug samt Anhänger auf der A8 ins Schleudern, stürzte über die Böschung und blieb seitlich liegen. Bei dem Unfall wurde ein Tank beschädigt, Diesel floss aus. Die Rettung brachte den Fahrer mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus Schärding. In Feldkirchen dürfte in der Nacht auf Freitag ein 48-jähriger Lkw-Lenker aus Wien zu schnell unterwegs gewesen sein: Der Laster schlitterte auf dem Schnee gegen die Leitschiene und krachte in der Folge gegen einen Felsen. Der 48-Jährige wurde verletzt ins UKH Linz eingeliefert.

Schneeverwehungen

Am Freitag herrschten in Oberösterreich weiter winterliche Verhältnisse mit Schneefahrbahnen bzw. Schneematsch. Im Mühlviertel, im Innviertel und in der Pyhrn-Eisenwurzen traten abschnittsweise Schneeverwehungen auf. Die Fahrzeuge der Straßenmeistereien waren im Dauereinsatz. Kettenpflicht für Sattelkraftfahrzeuge galt auf der Leonfeldner Straße (B126) im Haselgraben, mehrere Laster blieben dennoch hängen. Auf der Landshaager Straße (L1507) mussten Lkw über 7,5 Tonnen Ketten anlegen.

Lawinengefahr

Der Landeswarndienst stufte die Lawinengefahr allgemein als erheblich ein, unter 1.500 Meter als mäßig. Seit gestern, Donnerstag habe es bis zu 40 Zentimeter Neuschnee gegeben, so die Experten. Eine Auslösung von Schneebrettlawinen sei bereits bei geringer Zusatzbelastung möglich, es könne zudem zu Selbstauslösungen von Lockerschneelawinen aus dem Steilgelände kommen. Der Warndienst wies auf die eingeschränkten Tourenmöglichkeiten hin.

Winterliche Fahrverhältnisse

Schon am Donnerstag herrschten auf den meisten Straßen tief winterliche Fahrverhältnisse und auf den Autobahnen - laut ÖAMTC - "teils chaotische Zustände". Schneeverwehungen durch starken Wind wurden so manchem Lkw zum Verhängnis.

In Wien kam es am Donnerstag zum obligaten Verkehrschaos. Neuralgische Punkte waren laut ÖAMTC die Auffahrt auf die Nordbrücke von der Prager Straße, die Südosttangente (A23) beim Knoten Kaisermühlen sowie zwischen der Hansson-Kurve und dem Prater sowie die Donauuferautobahn (A22) bei der Auffahrt auf die Nordbrücke. Am Alsergrund sorgten die Arbeiten nach dem Wasserrohrbruch in der Währinger Straße zusätzlich für Ärger. Die Währinger Straße war nach wie vor stadteinwärts gesperrt. Erst am frühen Nachmitag war die Straße wieder frei befahrbar.

Verkehrsbehinderungen auf der Westautobahn

Tiefwinterliche Fahrverhältnisse gab es auch im Bundesland Salzburg vor allem im Pongau. Hängengebliebene und querstehende Lkw sorgten immer wieder für Verkehrsbehinderungen. So gab es vor allem auf der Westautobahn (A1) vor dem Walserberg große Verkehrsbehinderungen durch querstehende Schwerkraftfahrzeuge. Probleme gab es auch noch zwischen Eugendorf und Henndorf auf der B1 und bei der Ausfahrt Thalgau - auch hier sorgten wiederum vor allem querstehende Lkw für Behinderungen.

Der Autofahrerclub kritisierte, dass sehr viele Lkw zwar Schneeketten mit sich führen, sie aber nicht montieren. Der ÖAMTC bat die Autofahrer, sich den winterlichen Fahrverhältnissen anzupassen.

Starke Schneefälle in Vorarlberg

Starke Schneefälle in den frühen Morgenstunden haben am Donnerstag auch auf Vorarlbergs Straßen zu einem Verkehrschaos geführt. Auf der Rheintalautobahn A14 gab es ein Fortkommen in nur bescheidenem Tempo, zahlreiche Fahrzeuge blieben hängen oder standen quer. Es ereigneten sich mehrere Unfälle mit Sachschaden.

Verkehrsbehinderungen wurden aus dem ganzen Land gemeldet. So blockierten etwa nach Angaben des ÖAMTC hängen gebliebene Lkw die Autobahnauffahrt Feldkirch-Frastanz (A14) in beide Fahrtrichtungen. Ein ebenfalls nicht mehr manövrierfähiger Lkw legte den Verkehr bei der Autobahnabfahrt Bregenz-Weidach lahm, was zu weiteren Verzögerungen im Großraum Bregenz führte. Auf der Arlberg-Schnellstraße S16 bei Bings (Bezirk Bludenz) musste aufgrund eines Schwerfahrzeugs, das nicht mehr weiterkam, eine Richtungsfahrbahn gesperrt werden. Für Lkw bestand auf allen höher gelegenen Straßen Schneekettenpflicht.

Schneeräumung auf Gehwegen

Hausbesitzer sollen nicht auf die Schneeräumung vergessen: Wer den Gehsteig vor seiner Liegenschaft zwischen 6.00 und 22.00 Uhr nicht schneefrei hält bzw. bei Glatteis streut, muss mit einer Verwaltungsstrafe von 72 Euro rechnen, mahnt die Polizei. Rutscht jemand auf den nicht geräumten Gehsteig aus und verletzt sich dabei, kann ein gerichtliches Nachspiel folgen. (APA,red)