Zirndorf - Der größte deutsche Spielzeughersteller Playmobil hat trotz der weltweiten Wirtschaftskrise 2009 zum zehnten Mal in Folge seinen Umsatz gesteigert. Der Umsatz mit den Plastik-Figuren sei wie geplant um fünf Prozent auf 474 Mio. Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in Zirndorf bei Nürnberg mit. In der geobra-Brandstätter-Gruppe habe der Umsatz um 4,5 Prozent auf 518 Mio. Euro zugenommen. "Das war ein sehr erfolgreiches Jahr. Der Betrieb ist richtig rund gelaufen", sagte die Geschäftsführerin der Gruppe, Andrea Schauer. Der Gewinn habe sich "recht zufriedenstellend" entwickelt.

Zu der geobra-Brandstätter-Gruppe gehören noch der Playmobil-Freizeitpark in Zirndorf und der Pflanzgefäßhersteller Lechuza. Im laufenden Jahr will die Gruppe ihre Preise stabil halten und ihren Wachstumskurs fortsetzen. "Wenn die Rahmenbedingungen so bleiben wie im zweiten Halbjahr 2009, glauben wir, dass wir wieder im mittleren einstelligen Bereich wachsen können", sagte Schauer.

Wachstum

Trotz der Pleiten namhafter Warenhauskunden wie Quelle oder Woolworth sei im Krisenjahr auch in Deutschland der Umsatz erneut gewachsen, und zwar um zwei Prozent. Inzwischen sei Playmobil hier mit einem Marktanteil von 8,4 Prozent hinter Lego die Nummer zwei im traditionellen Spielwarenmarkt, noch vor Mattel. Außerhalb Deutschlands sei Playmobil in allen Märkten außer den Niederlanden, Spanien und Österreich gewachsen. Der nach wie vor mit Abstand umsatzstärkste Markt sei Frankreich mit einem zweistelligen Plus.

"Unser Erfolg ist unser Ansporn", sagte Schauer. Dabei habe es sich erneut ausgezahlt, auf Neuheiten zu setzen. Die Kunden hätten auch im Krisenjahr die Anstrengungen für höchste Qualität, Sicherheit und Top-Spielwert honoriert. Daher setzt Playmobil auch im laufenden Jahr auf Neuheiten und kündigte 99 neue Produkte an.

Zur Fertigung der neuen Produkte seien im vergangenen Jahr 850 neue Spritzgussformen nötig geworden, für die 22 Mio. Euro investiert worden seien, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Steffen Höpfner. Er kündigte für das laufende Jahr weitere Investitionen in Höhe von insgesamt 56 Mio. Euro an, davon 30 Mio. Euro für die Werke in Dietenhofen und Malta. Im mittelfränkischen Dietenhofen werden etwa 60 Prozent der gesamten Fertigungsmenge hergestellt, in Malta werden exklusiv die Playmobil-Figuren produziert. 2009 waren dies 100 Millionen Stück. Weitere Fertigungsstandorte hat Playmobil in Spanien und Tschechien.

Die Zahl der Mitarbeiter erhöhte sich weltweit von 2.973 auf 3.060, davon 1.703 (Vorjahr 1.628) in Deutschland. (APA/apn)