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Die "Endeavour" startet zum letzten Nachtflug eines Space Shuttles.

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Die Crew der Mission STS-130 - von links nach rechts: Bob Behnken, Nicholas Patrick, Steve Robinson, Kay Hire, Pilot Terry Virts und Missions-Kommandant George Zamka.

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Blick auf die "Endeavour"-Startrampe am 5. Februar

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Washington - Der Space-Shuttle "Endeavour" ist mit sechs Astronauten an Bord zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die Raumfähre hob am Montag um 4.14 Uhr Ortszeit (10.14 Uhr MEZ) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida ab. Es sei ein brillanter Nachtflug, sagte ein Sprecher der US-Raumfahrtbehörde NASA. Ein Startversuch am Sonntag war wegen schlechten Wetters abgebrochen worden. Es war der letzte Nachtstart und die fünftletzte Reise eines Shuttle insgesamt.

Die sechs Astronauten sollen letzte Bauteile zur Internationalen Raumstation ISS bringen. Dabei handelt es sich um das Verbindungsmodul "Tranquility" (Ruhe) und eine Aussichtskuppel, die der Besatzung einen Rundumblick zur Übersicht der Roboter-Arbeiten und freie Sicht auf die Erde bietet. Die "Endeavour" soll 13 Tage im All bleiben. Für die Frau und die fünf Männer an Bord hat die Nasa drei Außeneinsätze geplant.

Der "Endeavour"-Besuch soll die ISS für ihre Bewohner noch mehr als bisher zu einem "Zimmer mit Aussicht" machen. Denn im Gepäck befindet sich das "Tranquility"-Modul, das letzte aus den USA stammende Teil für die Station. Die in Italien hergestellte Einheit bietet der Crew nicht nur zusätzlichen Platz und beherbergt hochmoderne Systeme zur Aufbereitung von Wasser und Herstellung von Sauerstoff, sondern verfügt auch über eine Aussichtskuppel mit sieben Fenstern, die den ISS-Bewohnern künftig unter anderem wissenschaftliche Beobachtungen gestattet.

Ausbau der Raumstation

Mit der Installation von "Tranquility" ist die Raumstation zu rund 90 Prozent komplett. Für den "Anbau" des Moduls sind insgesamt drei Außeneinsätze der Astronauten vorgesehen. Die Kuppel ist eineinhalb Meter lang, misst drei Meter im Durchmesser und wiegt fast zwei Tonnen. Fensterläden sollen das Spezialglas vor Meteoriteneinschlägen schützen, wenn niemand die Kuppel nutzt.

Am 19. Februar soll die "Endeavour" zur Erde zurückkehren. Nach der 13-tägigen Reise der "Endeavour" zur Internationalen Raumstation ISS sind noch vier Shuttle-Flüge geplant, bevor die "Arbeitspferde" der NASA gegen Ende des Jahre endgültig eingemottet werden.

Die letzten Shuttle-Flüge

Der letzte Shuttle-Flug findet voraussichtlich im September statt. Es gilt, noch so viele schwere und große Ersatzteile und Instrumente wie möglich mit den Raumfähren zur Internationalen Raumstation zu schaffen, denn anders als die Shuttles können die russischen Sojus-Transporter kaum große Lasten transportieren. Dies können auch automatische Transporter aus Europa (ATV) und Japan (HTV) nicht, die bereits erfolgreich an die ISS angedockt haben.

Seit Jahren gelten die US-Raumfähren als altersschwach und als Sicherheitsrisiko. Chronische Startverzögerungen der drei verbliebenen Vehikel "Atlantis", "Discovery" und "Endeavour" sind die Folge. Immer wieder sind Treibstofftanks oder Tanksensoren daran schuld. Ein Teil der Shuttle-Technik stammt noch aus den 60er Jahren. Shuttle-Kritiker sprechen geradezu von einem Geburtsfehler: Die Vehikel seien zu anfällig, weil schlichtweg zu kompliziert. (APA/red)