Der Elektrokonzern Siemens verschärft seinen Sparkurs und streicht weitere knapp 2.000 Arbeitsplätze in Deutschland. Betroffen seien die Antriebstechnologie und das Geschäft mit Großanlagen für die Industrie, teilte die Siemens AG mit. Betriebsbedingte Kündigungen sollten weiterhin vermieden werden, erklärte das Unternehmen. Bei Siemens Österreich sind keine Personalabbaumaßnahmen geplant.

Österreich nicht betroffen

In der Antriebstechnologie ist der Standort Bad Neustadt (Saale) in Unterfranken betroffen, dort sollen bis 2012 rund 840 der heute knapp über 2.000 Arbeitsplätze wegfallen. In Erlangen sollen weitere rund 300 Stellen gestrichen werden. Neben einem Technologiewechsel begründete Siemens die Maßnahmen auch mit Volumeneinbrüchen im wichtigen Absatzmarkt Maschinenbau, der eine Anpassung der Fertigungskapazitäten erforderlich mache. Im Großanlagen-Geschäft sind weitere 850 Jobs von den Plänen betroffen. Für Siemens arbeiten in Deutschland 128.000 Menschen.

Auf APA-Anfrage verwies unterdessen Siemens-Österreich-Sprecher Harald Stockbauer auf Aussagen der Vorstandsvorsitzenden Brigitte Ederer bei der Bilanzpressekonferenz. Die Restrukturierungsmaßnahmen seien abgeschlossen, weiteren Arbeitsplatzabbau für 2010 erwartete Ederer "aus heutiger Sicht nicht".

In der Softwaresparte SIS werden seit 2009 insgesamt 632 Jobs abgebaut. Dies geschah bereits zur Hälfte, teils wurden die Betroffenen auch an andere Firmen vermittelt. Die noch verbliebene Hälfte soll mit einem neuen Sozialplan bis März den Konzern verlassen. Gegen den Jobabbau bei SIS hatte es monatelang öffentliche Proteste gegeben. (APA)