Das österreichische Bundesheer greift bei der Anwerbung von neuen Rekruten zu bedenklichen Mitteln – nämlich sexistischen Klischees. In einem Werbespot der Kampagne "Heer4U" ist zu sehen, wie ein junger Mann vier Mädchen mit seinem Auto beeindrucken will und sie auf eine "Spritztour" einlädt. Ein Panzer und Soldat des Bundesheeres stiehlt ihm jedoch die Show. "Kommt zum Bundesheer, da könnt ihr Panzer fahren", wirbt der junge Mann. Der Panzer fährt los, die Frauen laufen hysterisch hinterher.

Nachdem das Bundesheer deshalb mit Sexismus-Vorwürfen konfrontiert wurde, ließ es nun den Werbespot mit der Begründung, man wolle keine Gefühle verletzen, nach nur drei Tagen wieder von der Homepage entfernen. Auslöser war ein Bericht in der Süddeutschen Zeitung, in dem Oberst Johann Millonig von der Heeres-Marketingabteilung argumentierte: "Unser Clip ist so deppert, dass er schon wieder genial ist."

Die Idee für den Spot wurde übrigens von der ukrainischen Armee geklaut.

Die Grünen werden morgen eine Anfrage im Parlament einbringen und wollen vom Verteidigungsministerium unter anderem wissen, wer mit der Realisierung des Spots betraut war, wie hoch die Kosten waren und ob das Video unter Billigung des Verteidigungsministers online gestellt wurde. (edt/derStandard.at, 28.01.2010)