Reykjavik - Scharfschützen der isländischen Polizei haben in Thistilfjordur im Nordosten der Atlantikinsel einen jungen Eisbären erlegt, der sich von Grönland ins 500 Kilometer entfernte Island verirrt hatte. Das Tier wurde von einem Bauern gesichtet und den Behörden gemeldet. Ein Sprecher erklärte am Donnerstag im Rundfunksender RUV, es habe wegen der schwierigen Wetterbedingungen keine Möglichkeit gegeben, das Tier lebend einzufangen.

Der Bestand der riesigen und für Menschen extrem gefährlichen Raubtiere ist durch den Klimawandel zunehmend gefährdet.

2008

Der Vorfall weckt Erinnerungen an das Jahr 2008, als im Abstand von wenigen Wochen zwei Eisbären Island erreicht hatten. Tierschützer forderten, dass die Tiere lebend in ihr natürliches Lebensgebiet in der Arktis zurückgebracht werden sollten. Der erste Bär war jedoch sofort erschossen worden. Dem zweiten Eisbär halfen weder Sponsorgelder eines reichen Isländers noch die Fangkünste eines eigens eingeflogenen dänischen Eisbär-Experten. Als das in Panik geratene Tier auf die Gruppe von Reportern und Fotografen losstürmte, fielen die tödlichen Schüsse. (APA/red)