Wien - Die Styria Media Group sucht ihre Strategie für die nächsten zehn Jahre. Gerade hat der größte heimische Verlag den internationalen Beratungsmulti Boston Consulting für das Projekt "Styria 2020" engagiert. Kolportierter Preis:1,5 Millionen Euro - Kenner der Boston-Tarife schätzen ihn auch ein Stück höher.

Styria-Vorstandschef Horst Pirker bestätigt auf STANDARD-Anfrage Projekt und Engagement. Boston gelte "als der beste Strategieberater weltweit". Den kolportierten Preis kommentiert er so: "Weil das Projekt mehrere Märkte und viele einzelne Unternehmen umfasst, ist der Aufwand nicht ganz klein. Wir glauben aber, dass wir das Geld so gut anlegen."

Schadenersatz statt Fusion

Das Großprojekt Fusion der Styria Regionalmedien ("Kleine Zeitung") mit der Moser Holding ("Tiroler Tageszeitung") zum weitaus größten Verlagskonzern des Landes sagte die Moser Holding erst Ende 2009 ab. Inzwischen haben sowohl Mosers als auch Styria ihre Anträge zurückgezogen, das Kartellgericht beendete wie berichtet das Verfahren.

Die Vereinbarung über die Fusion sah Schadenersatzansprüche vor, wenn einer der beiden aussteigt. Die Frage ist noch nicht erledigt: Moser-Eigentümervertreter Ernst Buob ("Kein Kommentar") lässt Ansprüche ebenso offen wie Pirker:"Das haben wir uns ausdrücklich vorbehalten."  (Harald Fidler/DER STANDARD, Printausgabe, 29.1.2010)