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Ghanas Torschütze Asamoah Gyan (R) und sein Teamkollege Emmanuel Badu (L) feiern den Siegtreffer.

Foto: REUTERS/Rafael Marchante

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Mohamed Zidan sorgte mit einem tollen Tor für die Vorentscheidung.

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Karim Matmour sah für diese Aktion gegen den ägyptischen Keeper Essam El Hadary keine Rote Karte.

Foto: AP Photo/Themba Hadebe

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Jubelstimmung in Kairo

Foto: AP/Nabil

Luanda/Benguela/Paris - Titelverteidiger Ägypten und Ghana sind beim Afrika-Cup der Fußballer ins Finale eingezogen. Ägypten setzte sich am Donnerstag im brisanten Halbfinale mit 4:0 (1:0) gegen Algerien, das drei Spieler durch Platzverweise verloren. Wenige Stunden zuvor hatten die "Black Stars" durch ein glückliches 1:0 (1:0) gegen Nigeria das Endspiel erreicht.

Bei der Begegnung zwischen Rekordsieger Ägypten und WM-Teilnehmer Algerien blieben die befürchteten Krawalle unter den Fans zumindest bis zum Abpfiff aus. Im November war es rund um die entscheidenden WM-Qualifikationsbegegnungen zwsichen den beiden Teams noch zu schweren Ausschreitungen gekommen, bei denen 18 Menschen ums Leben kamen. In Benguela wurden rund 700 Fans aus Algerien und 200 ägyptische Anhänger mit einem massiven Sicherheitsaufgebot ohne Zwischenfälle ins Stadion eskortiert.

In einer an Höhepunkten armen ersten Hälfte gingen die Ägypter kurz vor der Pause in Führung. Nach einem Foul von Rafik Halliche an Moateb wurden die Algerier gleich doppelt bestraft. Den fälligen Foulelfmeter verwandelte Adb Hosni zur Führung (39.), bremste dabei aber entgegen der Regel seinen Anlauf komplett ab und schoss aus dem Stand. Sünder Halliche sah zudem die Gelb-Rote Karte.

Dreimal Rot

Mohammed Zidan, der die Stimmung vor der Partie mit überflüssigen Sprüchen angeheizt hatte ("In diesem Spiel geht es um Leben und Tod. Für beide Mannschaften ist es wie Krieg") sorgte in der zweiten Halbzeit mit einem präzisen Schuss für die Entscheidung (65.). Spätestens nach dem zweiten Platzverweis für Algerien, Madir Belhadj hatte nach einer bösen Grätsche Rot gesehen (69.), war die Begegnung zugunsten Ägyptens entschieden. Mohamed Abdelshafi (81.) und Mohamed Gedo (90+3.) sorgten für den Endstand. In der Schlussphase wurden auch noch Algeriens Torhüter Chaouchi (87./Gelb-Rot) des Feldes verwiesen.  Alle drei Ausgeschlossenen werden den Nordafrikanern am Samstag im Spiel um den dritten Platz gegen Nigeria nicht zur Verfügung stehen. 

Während es vor Ort keine Probleme gab, kam es nach der Partie jedoch in mehreren französischen Städten zu Ausschreitungen. In Marseille rotteten sich 500 Randalierer nach dem Spiel am Hafen zusammen und bewarfen die Polizei mit Steinen, Dosen und Flaschen. Darüber hinaus errichteten sie aus brennenden Mülltonnen Straßensperren. Die Polizei setzte Tränengas ein. 15 Jugendliche wurden festgenommen. Auch in Lyon und Toulouse kam es zu Zwischenfällen. In beiden Städten wurden mehrere Autos in Brand gesteckt.

Ghana hielt dicht

Ghana bot auch bei seinem vierten Turnier-Auftritt keine berauschende Vorstellung und überzeugte wie schon bei den 1:0-Erfolgen gegen Burkina Faso und Angola allein durch kompakte Defensive. Das ebenfalls für die WM in Südafrika qualifizierte Team aus Nigeria stellte in einem spielerisch enttäuschenden Halbfinale die aktivere Mannschaft, doch das Tor erzielten die "Black Stars".

Der bei Stade Rennes in Frankreich spielende Gyan nutzte in der 21. Minute gleich die erste Chance des Spiels, als er einen Eckball von Asamoah einköpfte. Die große Gelegenheit zum Ausgleich für den zweimaligen Afrika Cup-Gewinner Nigeria vergab sieben Minuten später Martins. Der Stürmer des VfL Wolfsburg scheiterte frei vor dem Tor an Ghanas Schlussmann Kingson. Nach dem Seitenwechsel erhöhten die Nigerianer den Druck, doch ein Tor gelang ihnen nicht mehr. (red/APA/sid)

ERGEBNISSE der Halbfinali:

Ghana - Nigeria 1:0 (1:0)
Luanda. Tor: Gyan (21.)

Ägypten - Algerien 4:0 (1:0)
Benguela. Tore: Rabou (39./Elfer), Zidan (65.), Abdelshafi (81.), Gedo (93.). Rote Karte: Belhadj (70./Algerien). Gelb-Rot: Halliche (38./Algerien), Chaouchi (87./Algerien)