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Foto: AP/Thomas Kienzle

Ottawa - Die meisten Fahrzeuglenker sehen sich im Straßenverkehr den anderen überlegen. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie von Psychologen der University of Ottawa gekommen. Sie befragten fast 400 Autofahrer aller Altersgruppen. Fast alle bewerteten sich positiv. Das galt vor allem dann, wenn ältere Fahrer als Vergleich herangezogen wurden. Dieser Trend blieb selbst dann bestehen, wenn die Befragten der gleichen Altersgruppe angehörten.

Diese Selbstüberschätzung könnte, so warnen die Experten, zu mehr Unfällen führen. Klarerweise, schreiben sie in dem Fachmagazin "Accident Analysis and Prevention" sei es unmöglich, dass alle Autofahrer besser als die anderen seien.

Befragung

Die Unterschätzung des eigenen Risikos und die Überschätzung der eigenen Fähigkeiten führt zu weniger Vorsicht auf den Straßen. Das Team um Sylvain Gagnon ersuchte die Autofahrer einzuschätzen, wie sie mit verschiedenen Fahrbedingungen wie schlechtem Wetter, Notbremsungen und Schnellfahren bei starkem Verkehr zurecht kommen würden. Sie wurden auch gefragt, wie groß die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls im Vergleich zu einem durchschnittlichen Autofahrer des gleichen Geschlechts sein würde.

Alle Autofahrer, Männer und Frauen, alt und jung, hielten sich für überdurchschnittlich gute Fahrzeuglenker. Das galt laut BBC vor allem dann, wenn dieser durchschnittliche andere Autofahrer in die Altersgruppe über 65 Jahren fiel. Die Gruppe der jungen Männer hielt sich für am meisten überlegen. Männer mittleren Alters schätzten sich besser ein als Fahrer in der gleichen Altersgruppe und hielten sich auch im Vergleich zu jüngeren und älteren Verkehrsteilnehmern für absolut überlegen. Studienteilnehmer über 65 Jahren schätzten sich im Vergleich mit der eigenen Altersgruppe besser ein.

Gagnon räumte ein, dass dieses Selbstvertrauen gut für das Ego sei, es kann jedoch gefährliche Auswirkungen haben. Hält man sich für einen besseren Autofahrer als andere, könne das zu einem veränderten Verhalten hinter dem Lenkrad und vor allem zu weniger Aufmerksamkeit führen. (pte)