Mogadischu - Bei schweren Kämpfen zwischen radikal- islamischen Milizen und Friedenstruppen der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM) sind am Freitag mindestens zehn Menschen getötet worden. "Wir haben bisher zehn Tote und 20 Verletzte geborgen", sagte Ali Muse Sheikh, der Leiter des Rettungsdienstes in Mogadischu. Unter den Opfern seien auch Zivilisten, unter anderem zwei Kinder.

Die Kämpfe begannen in den frühen Morgenstunden in der Nähe des Flughafens, wo die meisten der rund 5000 AMISOM-Soldaten aus Burundi und Uganda stationiert sind. Die radikal-islamische Al-Shabaab-Miliz bekannte sich in einer Stellungnahme zu dem Angriff, mit dem sie "Druck auf die Feinde Allahs ausgeübt" habe.

In den vergangenen Wochen hatte in Mogadischu relative Ruhe geherrscht, während es im Zentrum des Landes Kämpfe zwischen Al Shabaab und regierungsfreundlichen Milizen gab.

Die neuen Attacken im Regierungsviertel von Mogadischu kamen kurz vorm ersten Jahrestag der Vereidigung des gemäßigten Islamisten Sheik Sharif Ahmed zum Präsidenten Somalias. Von Al Shabaab und anderen radikalen Gruppen wird der Präsident, der zum gemäßigten Flügel der Union der Islamischen Gerichte gehörte, als Verräter angesehen. Somalia hat seit 1991 keine funktionierende Regierung mehr. (APA)