Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Freitag bei durchschnittlichem Volumen mit höheren Notierungen beendet. Der ATX stieg 20,27 Punkte oder 0,82 Prozent auf 2.493,53 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 51 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.443 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +0,44 Prozent, DAX/Frankfurt +1,23 Prozent, FTSE/London +0,94 Prozent und CAC-40/Paris +1,27 Prozent.

Nach acht Tagen in Folge mit Kursabgaben, hat die heimische Börse die am Markt ersehnte Erholung geschafft. Auf Wochensicht konnte sich der ATX dennoch nicht in den grünen Bereich retten, der Leitindex büßte in den vergangenen fünf Handelstagen insgesamt 3,4 Prozent ein. Auch die restlichen europäischen Börsen konnten mit Kursgewinnen aufwarten.

Starkes US-Wachstum

In einem nachrichtenarmen Handel rückten vor allem Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten sowie Analystenkommentare zu heimischen Unternehmen in den Mittelpunkt des Geschehens. Die weltgrößte Volkswirtschaft ist nach aktuellen Zahlen im vierten Quartal 2009 um 5,7 Prozent gewachsen, deutlich stärker als die am Markt erwarteten 4,7 Prozent. Zudem ist auch das Verbrauchervertrauen in den USA stärker angestiegen als prognostiziert (siehe auch Artikel).

Nach kräftigen Vortagesverlusten konnten die Bankenwerte wieder deutlich ansteigen. Erste Group gingen mit einem Plus von 2,53 Prozent bei 27,58 Euro als einer der stärksten Werte im prime market aus dem Handel. Raiffeisen International nahmen einen Aufschlag von 2,13 Prozent auf 35,98 Euro mit ins Wochenende. Die Österreichische Nationalbank (OenB) sieht die Situation der heimischen Finanzinstitute im vierten Quartal 2009 weiter verbessert. Die Banken hätten ihre Kreditvergabe weiter stabilisiert, dazu trugen laut den Kreditmanagern die staatlichen Unterstützungsmaßnahmen für die Branche bei.

Bei den Titeln des Ziegelkonzerns Wienerberger herrschte ebenso Kauflaune. Die Analysten der Royal Bank of Scotland haben die Anlageempfehlung für die "Ziegelpapiere" von "sell" auf "hold" hochgestuft. Wienerberger schlossen um 1,42 Prozent fester bei 13,60 Euro.

OMV mit Abschlägen

Weiters haben Wertpapierexperten von Goldman Sachs das Kursziel für Schoeller-Bleckmann (SBO) von 41,90 auf 48,00 Euro nach oben geschraubt. In die entgegengesetzte Richtung veränderte JP Morgan das Kursziel für die Vienna Insurance Group (VIG) und kürzte es von 34,0 auf 32,0 Euro. SBO-Aktien stiegen um 1,28 Prozent auf 37,88 Euro, während VIG-Papiere um 0,20 Prozent auf 34,72 Euro nachgaben.

Auf den Verkaufslisten der Anleger standen die Aktien des Öl- und Gaskonzerns OMV, die mit einem Minus von 0,76 Prozent bei 28,60 Euro aus dem Handel gingen. Der Konzern hat in seinem Quartalszwischenbericht 120 Mio. Euro Sonderaufwendungen für Personalrestrukturierungskosten und Abschreibungen sowie 55 Mio. Euro Rückstellungen für Steuerzahlungen der Rumänien-Tochter Petrom verbuchen müssen.

Die Aktienanalysten der Großbank Credit Suisse haben die Verkaufsempfehlung "Underperform" für die OMV-Titel bestätigt aber die Ergebnisschätzungen für 2009 und 2010 um jeweils mehr als zehn Prozent nach unten revidiert. Das Kursziel von 24,50 Euro wird von den Experten allerdings beibehalten.  (APA)

Die zehn größten Kursgewinner von Freitag:

1. DO&CO RESTAURANTS&CATERING AG +4,13 Prozent
2. AGRANA BETEILIGUNGS-AG +3,87 Prozent
3. SEMPERIT AG HOLDING +2,62 Prozent
4. ERSTE GROUP BANK AG +2,53 Prozent
5. VOESTALPINE AG +2,45 Prozent
6. ZUMTOBEL AG +2,18 Prozent
7. RAIFFEISEN INT. BANK-HLDG AG +2,13 Prozent
8. FRAUENTHAL HOLDING AG +2,01 Prozent
9. A-TEC INDUSTRIES AG +1,84 Prozent
10. RHI AG +1,80 Prozent

Die zehn größten Kursverlierer von Freitag:

1. OTTAKRINGER GETRÄNKE AG VZ -8,24 Prozent
2. UNTERNEHMENS INVEST AG -3,26 Prozent
3. CA IMMOBILIEN ANLAGEN AG -2,92 Prozent
4. UNIQA VERSICHERUNGEN AG -2,91 Prozent
5. BENE AG -2,78 Prozent
6. STRABAG SE -2,52 Prozent
7. ATRIUM EUROP.REAL EST.LTD -2,43 Prozent
8. MAYR-MELNHOF KARTON AG -2,43 Prozent
9. WARIMPEX FINANZ- UND BET. AG -2,35 Prozent
10. IMMOEAST AG -1,68 Prozent