Klappe groß und Klappe klein - kann sonst nur Skodas Superb.

Foto: Fischer
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A5 Sportback: beeindruckend schön, beeindruckend praktisch.

Foto: Stockinger
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Was man beim 5er GT unbedingt ordern sollte: Panoramaglasdach. Unser Testwagen war "mit ohne", was dem Wagen das ganze Luftige raubt, von dem er eigentlich lebt. Und was sich in der winterlichen Sch...wetterpraxis als Mangel erwies: Man sieht kaum durch die Heckscheibe, wenn's schneit oder regnet. Ein Heckscheibenwischer stört zwar vielleicht die Ästhetik, verhülfe aber zu Durchblick.

Der andere Typ, von dem hier die Rede ist, Audis A5 Sportback, hat dieses Problem interessanterweise nicht. Beide stellen wir einander gegenüber, weil sie – trotz denkbar unterschiedlicher Konzeption – einen Designtrend vorwegnehmen, der uns bald vermehrt begegnen wird: Fließheck. Gemein ist beiden ferner die große Heckklappe. Wobei der BMW hier die Nase insofern vorn hat, als man sie nur bei Bedarf betätigen muss. Fürs kleinere Ladegut reicht der kleinere Kofferraumdeckel.

An den BMW müssen wir uns erst noch gewöhnen, den Audi hingegen versteht man sofort.
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Die letzte Gemeinsamkeit, auf die müssen beide Hersteller aber nicht stolz sein, ist die miserabliche Übersichtlichkeit nach hinten – beim 5er GT noch schlechter als beim A5. Wo indes beide Typen sich klar scheiden: Beim Audi braucht man nicht groß was erzählen, der erklärt sich von selbst. Das ist bei allen aktuellen BMWs, sogar beim Macho-SUV X6, auch der Fall – beim 5er Gran Turismo hingegen erstmals seit langem nicht.

Vielleicht wird das in ein paar Jahren ja anders sein, wird man sagen: geniales Wirkmittel gegen die Limousinen-Erosion; momentan jedenfalls hinterlässt einen der große Wagen, bei aller beeindruckenden Technik, Fahrdynamik und luxuriösen Reiselimousinen-Anmutung, mit einer gewissen Ratlosigkeit; das Gesamtkonzept will sich nur schwer erschließen.

Erstaunlich ist aber, wie schon beim 7er, mit dem sich der 5er GT ebenso die Technik teilt wie mit dem neuen 5er (siehe Seite 11), wie sparsam man mit dem 3,0-Liter-Diesel unterwegs ist. Rund 8,5 l / 100 km im Testbetrieb, das ist für zwei Tonnen Auto ein beeindruckender Wert und überrascht sicherlich mehr als die "nur" braven siebeneinhalb, auf die wir im Audi mit 2,0-Liter-Diesel kamen.

Was als Gesamteindruck bleibt: spannende Neuzugänge. Alle beide. Wobei man sich in einem Punkt nicht täuschen sollte: Die großen Klappen suggerieren jeweils viel mehr Kofferraum, als dann tatsächlich vorhanden ist. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/29.1.2010)