Die Übernahme des zweitgrößten deutschen Kabelnetzbetreibers Unitymedia durch den Liberty-Konzern des US- Medienmoguls John Malone ist perfekt. Nach der Genehmigung durch die EU-Kommission sei der Kauf nun abgeschlossen worden, teilten beide Unternehmen am Donnerstag in Köln mit. Der bisherige Unitymedia-Chef Parm Sandhu werde das Unternehmen verlassen. Seine Nachfolge übernehme Gene Musselman (65), der bisher schon Geschäftsführer von UPC Broadband, der europäischen Breitband-Tochter von Liberty Global, ist.
Ein Bieterwettkampf deutet sich derzeit um Marktführer Kabel Deutschland an, der 9 Millionen Haushalte versorgt. Laut Medienberichten bemühen sich mehrere ausländische Finanzinvestoren um das Unternehmen, das derzeit im Besitz der US- Beteiligungsgesellschaft Providence ist. Als Kaufpreis wird eine Summe von rund 5 Mrd. Euro genannt.
6,4 Millionen Kunden
Der Kaufpreis für Unitymedia mit seinen 6,4 Millionen Kunden beträgt 3,5 Milliarden Euro. Unitymedia ist vor allem in Nordrhein- Westfalen und Hessen aktiv. Das Kölner Unternehmen ist in der Vergangenheit vor allem mit Paketangeboten für digitalen Pay-TV, Internet und Telefon stark gewachsen. Mit Unitymedia erreicht Liberty Global weltweit insgesamt mehr als 40 Millionen Haushalte.
Ob die Übernahme Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der rund 1.700 Unitymedia-Beschäftigten hat, ist nach Angaben von Liberty Global noch unklar. "Dafür ist es noch zu früh, dazu können wir noch nichts sagen", erklärte ein Sprecher in Amsterdam. (APA/dpa)