New York - Gängige Antidepressiva können bei jungen Müttern nach der Entbindung die Milchbildung verzögern. Die sogenannten Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) verschieben den Beginn der Laktationsphase einer Studie zufolge um durchschnittlich 18 Stunden. Ursache ist die Wirkung der Medikamente auf den Haushalt des Botenstoffs Serotonin, der unter anderem auch auf die Brustdrüsen einwirkt.

Zunächst wiesen die Forscher der Universität Cincinnati in Zellversuchen nach, dass die Medikamente die Milchabsonderung beeinflussen. Eine Studie an rund 430 jungen Müttern ergab, dass solche Antidepressiva die Laktationsphase tatsächlich verzögern. Bei Frauen, die SSRI nahmen, begann die Milchproduktion erst rund 86 Stunden nach der Geburt. Bei anderen Frauen setzte die Laktation im Mittel nach 69 Stunden ein. Ab 72 Stunden sprechen Mediziner von einer verzögerten Aktivierung der Drüsen.

Zwar können Mütter ihre Babys schon direkt nach der Geburt stillen. Dabei trinken die Kinder aber zunächst die noch während der Schwangerschaft gebildete Vormilch. (APA/apn)