ln - Während der Schwangerschaft ist der Bedarf an essenziellen Mikronährstoffen wie Folsäure, Jod, Eisen, Kalzium und Magnesium besonders hoch. Frauen, die sich Kinder wünschen oder bereits schwanger sind, sollten sich daher besonders ausgewogen und vollwertig ernähren, rät der Berufsverband der Frauenärzte.

"Die Versorgung mit den Hauptnährstoffen Eiweiß, Kohlenhydraten und Fett gestaltet sich normalerweise unproblematisch. Schwieriger ist die Deckung des Mehrbedarfs an Vitaminen und Mineralstoffen, die durch eine sehr abwechslungsreiche, ausgewogene Ernährung annähernd möglich ist", sagt Verbandspräsident Christian Albring. Die Ernährung sollte aus einer gesunden und vollwertigen Kost bestehen, die reich an frischem Obst und Gemüse, komplexen Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Milchprodukten und mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist.

Die Rolle von Folsäure, Jod und Eisen

Der Bedarf an bestimmten Nährstoffen wie Folsäure, Jod und Eisen könne allerdings trotz gesunder Ernährung oft nicht gedeckt werden. "Insbesondere diese Nährstoffe sollten dann ergänzend hinzugefügt werden, damit es zu keiner Unterversorgung kommt", rät der Frauenarzt aus Hannover. Folsäure wird zur Schließung des Neuralrohrs benötigt, beugt Fehlbildungen vor und sollte schon im Vorfeld der Schwangerschaft und zumindest im ersten Schwangerschaftsdrittel ergänzt werden. Jod spielt eine zentrale Rolle bei der Bildung der Schilddrüsenhormone von Mutter und Kind. Eine ausreichende Eisen-Versorgung ist notwendig, um die gesteigerte Blutbildung zu gewährleisten.

Daneben sollte auch auf die Zufuhr von Magnesium und Kalzium geachtet werden, sagt Albring. Omega-3-Fettsäuren, die in Pflanzenölen und fettem Seefisch enthalten sind, sind für die Entwicklung des Zentralnervensystems und des Sehvermögens des Kindes wichtig.

"Die Auswahl an Nahrungsergänzungsmitteln jedoch sollte am besten immer zusammen mit dem Gynäkologen erfolgen. Gerade während der Schwangerschaft müssen bestimmte Dosierungsmengen beachtet werden", rät der niedergelassene Frauenarzt. Auch könne der Arzt abklären und dazu beraten, welche Präparate im Einzelfall sinnvoll sind, weil er die Ernährungsgewohnheiten der Patientinnen beurteilen kann. "Bei einseitiger oder ungesunder Ernährung - etwa durch einen hohen Fast-Food-Anteil, viel Kantinenessen, Diäten oder Verdauungsstörungen - können dann Kombi-Präparate eingesetzt werden, um die Folgen der Fehlernährung rechtzeitig abzufangen." (APA)