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Chinesische Marine-Spezialeinheiten sollen in Zukunft im Golf von Aden die Führung im Kampf gegen Piraterie übernehmen.

Foto: REUTERS/Xinhua/Cha Chunming

Peking - China wird voraussichtlich bald eine Führungsrolle in den internationalen Bemühungen im Kampf gegen Piraten im Golf von Aden einnehmen. Es gebe eine Einigung zwischen China, der Europäischen Union und den anderen Teilnehmern an dem Einsatz zum Schutz der Schifffahrt vor der Küste Somalias, berichtete ein Vertreter des chinesischen Verteidigungsministeriums nach Angaben der Internetseite der "China Daily" vom Freitag.

Wann oder wie lange China die Führung übernehmen werde, stehe noch zur Diskussion. Der namentlich nicht genannte Funktionär dementierte Berichte, dass China noch zusätzlich Schiffe ans Horn von Afrika schicken werde.

Einmalige Ausweitung der chinesischen Verantwortung

Die Führung der Kriegsschiffe aus verschiedenen Ländern wäre eine bisher einmalige Ausweitung der chinesischen Verantwortung in einem internationalen Militäreinsatz. Bisher hat China schon unabhängig von den anderen Ländern an dem Kampf gegen Piraten teilgenommen, während andere als Teil der internationalen Flotte unter der Flagge der NATO, der EU und der amerikanisch geführten gemeinsamen Marinekräfte operieren. Mit der neuen Rolle sollen chinesische Schiffe auch in dem gefährlichsten Korridor im Golf von Aden patrouillieren, berichtete die Hongkonger Zeitung "South China Morning Post".

China könnte im Sommer die Führung der Flotte übernehmen. Die Leitung werde alle drei bis vier Monate wechseln, berichtete das Blatt. (APA)