St. Moritz  - Die Schwedin Anja Pärson hat am Freitag in der Super-Kombination von St. Moritz ihren ersten Saisonsieg im alpinen Ski-Weltcup gefeiert, die 28-Jährige fuhr von Platz neun nach dem Super-G mit Laufbestzeit im Slalom noch an die Spitze. Die Salzburgerin Michaela Kirchgasser (+0,43 Sek.) belegte im Schweizer Nobelskiort vor Weltcup-Leaderin Lindsey Vonn (USA/0,92) Platz zwei und holte ihren ersten Podestplatz in der Olympiasaison. Die Steirerin Elisabeth Görgl verpasste das Podest als Vierte um lediglich fünf hundertstel Sekunden.

Die nach dem Super-G vor Vonn führende Salzburgerin Andrea Fischbacher fiel im Slalom erwartungsgemäß noch weit zurück und wurde Zwölfte. Vonn baute mit Platz drei ihre Führung in der Gesamtwertung auf 116 Punkte aus, da die Deutsche Maria Riesch im Super-G ausschied.

Pärson und Kirchgasser jubelten über Saisonpremieren, während Vonn bereits ihren zwölften Podestplatz einfuhr. "Ich freue mich sehr über meinen ersten Podestplatz, das passt genau vor Olympia", betonte die 24-jährige Kirchgasser. Pärson, die ihren 41. Weltcup-Sieg realisierte, stand rechtzeitig vor den Winterspielen in Vancouver wieder ganz oben. "Ich bin glücklich, dass ich eine so guten Slalom gefahren bin, ich habe viel gekämpft in dieser Saison", meinte die Kombinations-Olympiadritte von Turin.

Görgl hingegen war einigermaßen frustriert über den knapp verpassten Stockerlplatz. "Ich bin verärgert, weil ich den Super-G verschissen habe, das zipft mich an", meinte die vierplatzierte Steirerin. Fischbacher hatte die Kombination eigentlich nur für Super-G-Trainingszwecke bestreiten wollen, entschied sich nach Zwischenführung aber doch für ein Antreten im Slalom.

Fischbacher sprach, nachdem sie Speed-Dominatorin Vonn im Super-G 0,33 Sekunden abgenommen hatte, von einem "sehr guten Lauf". Sie habe das umgesetzt, was sie zuletzt lediglich in Teilpassagen gezeigt habe. Im Slalom folgte dann aber das erwartete Zurückrutschen im Klassement.

Vonn ärgerte sich ein wenig über den etwas verbremsten Slalom. "Ich habe zu wenig riskiert im Slalom, aber das ist egal. Ich habe wichtige Punkte gemacht. In der Abfahrt morgen werde ich Vollgas geben", versprach die fünffache Abfahrtssaisonsiegerin. Am Wochenende stehen im Engadin mit einer Abfahrt am Samstag und einem Super-G am Sonntag noch zwei Speed-Bewerbe auf dem Programm.

Vonns weiter erste Gesamtweltcup-Verfolgerin, Maria Riesch, ärgerte sich doppelt über die Nullnummer. Die Deutsche büßte nicht nur in der Gesamtwertung, sondern auch in der aus lediglich drei Rennen bestehenden Spezialwertung wichtige Punkte auf ihre Freundin ein. "Das Ausscheiden ist extrem bitter, da es ja auch um die Kugel gegangen ist. Bei nur drei Bewerben kann man es sich das nicht leisten", meinte die Deutsche in Hinblick auf nur noch eine ausstehende Super-Kombi nach den Winterspielen. In der Kombi-Wertung führt Vonn nun 10 Zähler vor Pärson und 30 vor Kirchgasser.

Im Super-G war die Kanadierin Georgia Simmerling schwer gestürzt, sie musste mit Verdacht auf einen Unterschenkelbruch mit dem Helikopter abtransportiert werden.
(APA)