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Präsident Umaru Yar'Adua.

Foto: EPA/JON HRUSA

Nairobi/Abuja - Ein Gericht in der nigerianischen Hauptstadt Abuja hat am Freitag die Ernennung eines Interimspräsidenten abgelehnt. Es wies einen Antrag ab, den seit Wochen erkrankten Präsidenten Umaru Yar'Adua offiziell zu beurlauben. Für den Antrag der Anwaltsvereinigung des westafrikanischen Landes gebe es keine verfassungsrechtliche Notwendigkeit, entschieden die Richter. Hätte das Gericht dem Antrag zugestimmt, wäre Vizepräsident Goodluck Jonathan automatisch zum amtierenden Präsidenten ernannt worden, berichtete der britische Rundfunksender BBC.

Yar'Adua ist bereits seit zwei Monaten in Saudi-Arabien wegen einer Herzerkrankung in medizinischer Behandlung. Der Gesundheitszustand des Präsidenten, der seinen Stellvertreter nie offiziell mit seiner Vertretung beauftragt hatte, gibt inzwischen im In- und Ausland Rätsel auf. Am Freitag wurde in Nigeria ein offener Brief bekannt, den US-Außenministerin Hillary Clinton, der britische Außenminister David Miliband und der französische Außenminister Bernard Kouchner in London unterzeichnet hatten. Darin hieß es, Nigeria durchlebe "eine Phase der Unsicherheit" wegen der langen Erkrankung Yar'Aduas. (APA)