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Köpfe, Gesichter, Assoziationen, Mythen und Mäander: Der internationale Kunststar Franz Ringel, der am 1. April seinen siebzigsten Geburtstag feiert.

Foto: APA/ Wolfgang Huber-Lang

Farbiges Formengewirr, dichtes Liniengestrüpp, rabiate Striche und Striemen, Vergitterungen, Figuren und Köpfe, Geschichten und Gesichter, Assoziationen, Mythen, Mäander - auf den Bildern von Franz Ringel geht es heftig zu; der Künstler ist quasi ein malender Serientäter, der mit mächtigen, wütenden Hieben die Leinwand streichelt, Protokoll führt über seine Ängste, Obsessionen, seinen Schmerz, über seine Trauer, Leidenschaften, Erkenntnisse.

In der Tat sind Franz Ringels Wege von der Wiege bis zur Kunst, vom steirischen Landarbeitersohn zum internationalen Kunst-Star, so verschlungen wie die Farbschnüre auf seinen Bildern.

Er studierte an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien bei Hans Knesl, wechselte an die Akademie der bildenden Künste zu Sergius Pauser, der ihn allerdings nach einem Jahr hinausschmiss. Ringel absolvierte das Bundesheer und kehrte an die Akademie zu Albert Paris Gütersloh zurück.

1964 stellte Ringel erstmals in der Wiener Secession aus: damals noch als Solist, vier Jahre später im Sextett mit Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz, Wolfgang Zeppl-Sperl. Titel der Gemeinschaftsausstellung: "Wirklichkeiten" .

Und anlässlich der Jugendbiennale in Paris wurde Weltstar Jean Dubuffet auf die Psycho-Malerei aus Österreich aufmerksam, kaufte Franz Ringel gleich drei Bilder ab und vermittelte ihn an eine Pariser Galerie. Auftakt zu einer lebenslangen Freundschaft - und Ringels internationaler Karriere.

Die Lebensspuren des österreichischen Künstlers hat Thaddaeus Podgorski jr filmisch nachgezeichnet: "M.J.M. Ringel - Notgedrungen Maler". (Andrea Schurian, DER STANDARD/Printausgabe, 29./30.01.2010)