Wien - Cosmos brauche eine Überlebensstrategie. Sobald diese vorliege, werde man über die Öffnung der Kreditlinien reden, sagt Franz Maier, Generaldirektor des Kreditversicherers Atradius. Bis dahin beliefere die Industrie die Elektrokette weiter auf eigenes Risiko.

Cosmos hat am Freitag wie geplant Ausgleich beantragt. Nach Einbußen 2009 sind die Umsätze im Vorjahr erneut stark eingebrochen. Die Gehälter der laut eigenen Angaben mehr als 1100 Mitarbeiter wurden noch bis inklusive Dezember bezahlt. Für den Jänner stehen sie aus, das Unternehmen ringt dem Betriebsrat zufolge um eine Zwischenfinanzierung.

Der insolvente Konzern ist nach derzeitigem Stand mit fünf Millionen Euro überschuldet, die Passiva betragen mehr als 39 Millionen Euro. Zum Masseverwalter wurde der Wiener Rechtsanwalt Karl Engelhart bestellt. Alle Forderungen können bis 10. März angemeldet werden. Kreditschützer sehen gut 630 Gläubiger betroffen. Die Kette lebte zuletzt wie berichtet von der Hand in den Mund, musste ohne Betriebsmittelkredite einkaufen.

Cosmos streicht nun vorerst 200 Jobs und hofft auf Retter. (vk, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 30./31.1.2010)