Salzburg - Der Endbericht der Münchner Wirtschaftsprüfungskanzlei zum Thema Salzburger Osterfestspiele soll Mitte der kommenden Woche vorliegen. Auf Basis dieses Berichtes wird die interimistische Geschäftsführung - der Anwalt Peter Raue und Bernd Gaubinger, ein ehemaliger Abteilungsleiter der Wirtschaftskammer Salzburg - im Auftrag von Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (SP) eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übermitteln und Schadensersatzforderungen gegen den fristlos entlassenen Geschäftsführer Michael Dewitte gerichtlich einbringen.

Burgstaller will zudem als geschäftsführende Präsidentin der Osterfestspiel-Stiftung unverzüglich eine Sondersitzung des Kuratoriums einberufen; man rechnet mit einem Termin Mitte Februar. Auf der Tagesordnung soll die Neubesetzung der Geschäftsführung und die Umstrukturierung der Osterfestspiel-GmbH sein: Das Land und die Stadt Salzburg werden als Geldgeber Gesellschafter.

Neuigkeiten gibt es bezüglich der Sommerfestspiele. Der ehemalige Technikdirektor Klaus Kretschmer hält seine fristlose Entlassung für ungerechtfertigt. Gegenüber den Salzburger Nachrichten räumte er aber ein, trotz Verbotes für die Osterfestspiele gearbeitet und dafür Geld erhalten zu haben. Sich selbst sieht er als "Bauernopfer" , das bei der Suche nach Material gegen den entlassenen Osterfestspiele-Geschäftsführer Michael Dewitte zwischen die Fronten geraten sei. Er habe für die Osterfestspiele gearbeitet, seit diese keinen Technikdirektor mehr hatten. "Was ich geleistet habe, wurde je nach Aufwand abgerechnet. Ich habe Know-how zur Verfügung gestellt und dafür Honorarnoten geschrieben. Es gab nie einen schriftlichen Vertrag, nur mündliche Vereinbarungen." Dass er diese Tätigkeiten trotz klarer Anweisungen nicht gemeldet habe, bezeichnete er als "Formfehler" : "Ich hatte den Eindruck, das sei längst bekannt gewesen und werde geduldet." (trenk, APA, DER STANDARD/Printausgabe, 29./30.01.2010)