So könnte es klappen: 192 Laserstrahlen erzeugen eine Hitze wie auf der Sonne.

Illu.: LLNL

Washington - "Wir können jetzt hier auf der Erde unsere eigene Sonne erschaffen." Das sagte Gouverneur Arnold Schwarzenegger vor gut einem halben Jahr anlässlich der Eröffnung des Hochleistungslasers des kalifornischen Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL). Man durfte skeptisch sein, hatte doch die Fusionsforschung in den letzten Jahrzehnten zwar viel versprochen, aber ganz wenig gehalten.

Der kalifornische Super-Laser könnte sich nun tatsächlich als Wegbereiter für die Energieversorgung der Zukunft herausstellen: Wie die LLNL-Forscher mit Kollegen anderer Institute im Wissenschaftsmagazin "Science" (online) berichten, sei es ihnen gelungen, Temperaturen von 3,3 Millionen Grad Celsius zu erzeugen und die Energie von einer Million Joule zu erzeugen.

Das klingt allerdings spektakulärer, als es ist: Die Energiemenge entspricht gerade einmal dem Gehalt von ein paar Mahlzeiten. Es ist freilich auch 30-mal mehr, als jeder andere Laser bisher geschafft hat. Für die angestrebte Kernfusion indes sind mindestens dreimal so hohe Temperaturen nötig.

In Simulationen hat es immerhin schon geklappt: Da würde der Super-Laser das Licht von 192 Strahlen auf eine Kapsel mit Wasserstoff von der Größe eines Weizenkorns fokussieren, die im Zentrum einer Kammer liegt, die klein wie ein Fingerhut ist. Unter der Hitze würde die Kapsel explodieren und Wasserstoffteilchen zerquetschen. Damit wären plasmaartige Zustände wie in der Sonne entstanden - und unsere Energieprobleme gelöst. (Klaus Taschwer/DER STANDARD, Printausgabe, 30./31. 1. 2010)