Wien - Frankreich gegen Kroatien. Man soll sich da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber so könnte es schon aussehen, das Finale der Handball-EM, das am Sonntag (17.30 Uhr) in der Wiener Stadthalle steigt. Diese beiden Länder haben den Sport zuletzt dominiert, vor allem Frankreich, das 2008 Olympiasieger und 2009 Weltmeister war, ein historisches Triple anstrebt, gleichzeitig alle drei großen Titel innehaben könnte. Kroatien? Vize-Weltmeister 2009, Vize-Europameister 2008, Olympiavierter 2008.

Jedenfalls gibt es einen neuen Europameister, denn an Dänemark haben sich die Kroaten schon am Ende der Hauptrunde revanchiert. Vor ihnen bauen sich am Samstag (14) die Polen auf, sie sind alles andere denn zu unterschätzen, waren als erstes Team fürs Semifinale qualifiziert, haben zwar im Gegensatz zu den anderen drei Semifinalisten einmal verloren, aber erst am Donnerstag gegen Frankreich (24:29), als es für sie um nicht allzu viel und für die Franzosen um alles ging.

Die Stadthalle wird fest in kroatischer Hand sein. Wobei in der Hauptrunde schon aufgefallen ist, dass beispielsweise am Donnerstag nicht wenige Fans zunächst ein österreichisches Leiberl trugen, um sich in der Pause zwischen den Partien umzuziehen und hernach ein kroatisches Leiberl zu tragen.

Im zweiten Halbfinale (16.30) kommt es zur Neuauflage des Olympia-Finales 2008 in Peking, wo Frankreich gegen Island mit 28:23 die Oberhand behielt. Island hat etwas weniger Einwohner (318.000) als Frankreich Handballer. Zu sehen sind sämtliche Partien auf ORF Sport Plus, auf ORF 1 hatte schon Österreichs letztes EM-Spiel gegen Russland keinen Auftrag gegen "Anna und die Liebe". (fri - DER STANDARD PRINTAUSGABE 30.1. 2009)