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Das lange gültige Wachstumsparadigma ist inzwischen an seine Grenzen gestoßen.

Foto: REUTERS/Aly Song

Wir leben in einer Wachstumsgesellschaft, die unsere Wertvorstellungen, Verhaltensweisen und Institutionen prägt. Aktuelle Krisen rufen aber lauter denn je nach einem Paradigmenwechsel: besser statt mehr - Wachstum im Wandel.

Das Wachstumsparadigma war in der Vergangenheit maßgeblich für die steigende Lebensqualität verantwortlich: Wirtschaftswachstum war die erfolgreiche Antwort auf die soziale Krise des 19. Jahrhunderts und die Beschäftigungskrise der zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts, es war auch das Fundament des Wiederaufbaus der Nachkriegszeit (Blazejczak, 1998).

In vielen politischen Bekenntnissen, sowohl auf nationaler als auch auf supranationaler Ebene wird nach wie vor auf hohes Wachstum als Grundvoraussetzung für unsere weitere Entwicklung gesetzt. Daraus wird klar ersichtlich, dass Wirtschaftswachstum als zentrale Lösung für soziale, wirtschaftliche aber auch gewisse ökologische Herausforderungen angesehen wird.

Weil aber Wirtschaftswachstum eng an den Verbrauch (knapper werdender) natürlicher Ressourcen gekoppelt ist, was wiederum zu vermehrten Abfällen, Emissionen etc. führt, und so insgesamt zu einer Bedrohung für Mensch und Wirtschaft unumkehrbaren Ausmaßes führt (Klimawandel, Artenverlust, Wüstenbildung, aber auch Erhöhung der Nahrungsmittelpreise, Armut etc.). sollte dringend über Alternativen zu einem rein auf quantitativem Wachstum aufbauenden Wirtschaftssystem nachgedacht werden. Ein anhaltender Wachstumsrückgang als mögliche Konsequenz nachhaltiger Entwicklung ist bislang jedoch noch zu wenig untersucht worden.

Im Monatsthema 01/10  auf Nachhaltigkeit.at wird die Debatte rund um das Thema Wirtschaftswachstum dargestellt und werden Möglichkeiten und Denkansätze einer gesellschaftlichen Entwicklung, die über das reine Wachstumsparadigma hinausgeht, beleuchtet. Wachstumskritik, Ansätze nachhaltigen Wirtschaftens innerhalb des Wachstumsparadigmas sowie Kritiker der Wachstumskritiker kommen in diesem Thema zu Wort. Aktuelle Debatten und Initiativen, insbesondere auf österreichischer Ebene werden dargestellt.