Dubai/Damaskus - In Dubai ist ein ranghoher Militärführer der radikal-islamischen palästinensischen Hamas ermordet worden. Der 50-jährige Mahmoud al-Mabhouh sei am 20. Jänner in seinem Hotelzimmer tot aufgefunden worden, bestätigte ein Regierungssprecher in den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) am Freitag. "Die Behörden würden mehrere Täter verdächtigen, von denen "die meisten" mit europäischen Reisepässen nach Dubai gekommen seien. Sie hätten aber die Emirate bereits unmittelbar nach der Tat wieder verlassen."

Ein Sprecher der Exil-Hamas in Damaskus hatte bereits zuvor Israel beschuldigt, hinter dem Anschlag zu stecken. Wie Mabhouh ermordet wurde, blieb unklar. Gerüchteweise wurde er vergiftet. Israelische Medien bezeichneten Mabhouh stets als Drahtzieher der Verschleppung und Ermordung zweier israelischer Soldaten im Jahr 1989. Die Hamas kontrolliert den von Israel blockierten Gazastreifen, eine Exil-Führung residiert in Damaskus.

Hamas-Politbüro-Chef Khaled Meshaal hielt am Freitag vor Tausenden Menschen eine Trauerrede bei Mabhouhs Beerdigung im palästinensischen Flüchtlingscamp Yarmouk am Stadtrand von Damaskus. Mabhous sei ein "großer Mann" gewesen, der 30 Jahre lang gegen Israel gekämpft habe. Die "Zionisten" sollten sich über seinen Tod nicht zu früh freuen, seine Söhne würden den Kampf fortsetzen, warnte Meshaal.

Israel hat bereits Dutzende Führer und Kommandaten der Hamas getötet, auch auf Meshaal wurde 1997 ein missglückter Giftanschlag verübt.

Hamas-Politbüromitglied Izzat al-Rishq erklärte, er könne die Umstände der Ermordung Mabhous nicht bekanntgeben. Man arbeite mit den Behörden der VAE zusammen. Rishq gab an, Mabhouh sei ein wichtiges Mitglieder der Izz al-Deen al-Qassam-Brigaden (Ezzedin al-Kassam-Brigaden), des bewaffneten Arms der Hamas gewesen. (APA/Reuters)