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Wien - Mehr als vier Millionen Schnellfahrer hat die Polizei im Vorjahr auf Österreichs Straßen erwischt. Das geht aus der Verkehrsüberwachungsbilanz 2009 hervor, die das Innenministerium am Samstag veröffentlicht hat. Gegenüber 2008 waren es um 7,8 Prozent Temposünder mehr. Erfreulich war hingegen, dass in Sachen Alkohol bei einer gesteigerten Kontrolldichte die Zahl der Anzeigen leicht zurückgegangen ist.

Insgesamt wurden 2009 4.138.826 Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt. 2008 waren es 3.838.358. 3,2 Millionen der Schnellfahrer 2009 wurden bei Radarmessungen ertappt, 700.000 mit Lasertechnik. 200.000 stellten Zivilstreifen oder waren in Section-Control-Zonen zu rasant unterwegs.

Die Zahl der Alkoholkontrollen stieg von rund 725.000 im Jahr 2008 auf 850.000 im Vorjahr. Dennoch gab es weniger Anzeigen: 2008 waren es 42.281, im vergangenen Jahr 41.160. Das Innenministerium wertete dies als Indiz dafür, dass langsam eine Verhaltensänderung bei den Lenkern stattfinde.

Niederösterreich an der Spitze

Die mit Abstand meisten Raser erwischte die Exekutive in Niederösterreich: Mehr als 1,1 Millionen waren es hier. An zweiter Stelle folgte Oberösterreich mit rund 720.000 vor der Steiermark mit rund 570.000 Anzeigen. Dann kamen beinahe gleichauf Tirol und Salzburg mit knapp über 400.000 Übertretungen. In Kärnten wurden rund 370.000 Schnellfahrer angezeigt in Wien etwa 325.000. Auffallend war auch, dass es im Burgenland mit knapp 150.000 Anzeigen weit mehr waren als in Vorarlberg mit rund 87.000.

Bei den Alkoholanzeigen hatte Wien mit 6.519 die Nase vorn. Knapp dahinter folgten Niederösterreich (6.488) und die Steiermark (6.391). Mehr als 6.000 Alko-Sünder gab es auch in Oberösterreich mit 6.025, dann folgten Tirol (4.874), Kärnten (4.015) und Salzburg (3.319). In Vorarlberg waren die Lenker zwar langsamer, aber deutlich öfter alkoholisiert unterwegs als im Burgenland: 2.276 Anzeigen gab es ganz im Westen, 1.253 ganz im Osten.

Weniger Drängler

Ebenso gab es weniger Übertretungen bei der Einhaltung des Sicherheitsabstandes. Die Polizei erwischte im Vorjahr um 21,5 Prozent weniger Drängler als 2008, was aber an der mehrmonatigen Einstellung von technischen Abstandsmessungen aus Datenschutzgründen liege. Der Verfassungsgerichtshof hatte ein entsprechendes Erkenntnis im Februar 2009 erstellt.

Weniger Übertretungen stellte die Exekutive auch bei der Gurtenpflicht. Hier erwischten die Beamten um 7,5 Prozent weniger Verkehrssünder als 2008. Handy-Telefonierer ohne Freisprecheinrichtung gab es hingegen um 8,7 Prozent mehr. Gebessert hat sich hingegen die Kindersicherung, es gab um 17,4 Prozent weniger Anzeigen als 2008. (APA)