Stuttgart - Nach der gescheiterten Übernahme von VW durch Porsche bahnt sich ein weiteres juristisches Nachspiel an. Die Kanzlei CLLB aus München bereitet nach einem Bericht der "WirtschaftsWoche" gemeinsam mit einer internationalen Anwaltskanzlei für mehrere institutionelle Investoren auch hierzulande Klagen vor. Der Streitwert liegt nach Angaben des Rechtsanwalts Franz Braun wenigstens im dreistelligen Millionenbereich, den institutionelle Anleger fordern.

Eine Gruppe von US-Investmentfonds hatte kürzlich die Porsche Automobil Holding und deren ehemalige Vorstände wegen undurchsichtiger Aktiengeschäfte verklagt. Sie machten einen Schaden von mehr als einer Milliarden Dollar geltend. Ein Porsche-Sprecher reagierte darauf mit dem Satz: "Wir haben keine Kenntnis von dieser Klage." Er hatte hinzugefügt: "Wir weisen aber darauf hin, dass wir uns immer an geltendes Kapitalmarktrecht gehalten haben." Neben dem Unternehmen greifen die US-Fonds den früheren Vorstandschef Wendelin Wiedeking und den ehemaligen Finanzchef Holger Härter direkt an.

Derweil kommt Porsche wieder in Fahrt. Nach auf der Hauptversammlung am Freitag in Stuttgart vorgelegten Zahlen gingen im ersten Halbjahr die Verkäufe im Jahresvergleich zwar um 3,1 Prozent auf 33 200 Fahrzeuge zurück - von August bis Ende November hatte der Sportwagenbauer aber noch ein Viertel weniger Autos verkauft. Im ersten Quartal waren es sogar 40 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. (APA)