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Robert Gunnarsson wirft ein Tor gegen Polen. Die Isländer warfen insgesamt 29 Tore und belegten bei der EM den dritten Platz. Polen, 26 mal erfolgreich, schloss als Vierter ab.

Foto: Reuters/Sezer

Wien - Islands Handballer beschenkten sich am Sonntag mit dem dritten EM-Platz, im Spiel um Bronze gegen Polen hatten sie sich mit 29:26 durchgesetzt.

Die Österreicher hatten sich schon wieder von den Feiern anlässlich des neunten Platzes erholt. Am Ende gab's auch für sie ein weiteres Geschenk, jeder Spieler erhielt einen Teil des Hallenbodens in Linz, auf dem die Basis zum Erfolg gelegt worden war. "Floor of Fame" , heißt dieser Boden nun, und Kreisläufer Patrick Fölser nennt das Präsent "eine tolle Erinnerung, die bei uns allen einen speziellen Platz bekommt" .

"Das Fest geht weiter"

Ob die vor dem Finale vorgenommene Playoff-Auslosung zur WM 2011 (13. bis 30. Jänner, Schweden) als Geschenk anzusehen ist, wird sich weisen. Jedenfalls trifft Österreich in Hin- und Rückspiel auf die Niederlande (12./13. Juni heim, 19./20. Juni auswärts), der Sieger ist fix bei der Endrunde. ÖHB-Generalsekretär Martin Hausleitner: "Ein Wunschlos." Teamkapitän Viktor Szilágyi warnt freilich: "Das werden auch die Niederländer so sehen." Allerdings standen mit Ungarn, Serbien und der Ukraine auch EM-Teams zur Auswahl. Der Spielort der Heimpartie soll bald feststehen. "Das Handballfest geht weiter" , sagt Hausleitner.

Im EM-Rahmen war's in Wien auch zu einem Treffen von Entscheidungsträgern im Handball gekommen. Zur Klärung dringlicher Fragen setzten sich Vertreter von IHF (Weltverband), EHF (Europaverband), von Kontinental- und Nationalverbänden sowie Vereinen zusammen. Natürlich richteten sie eine (fünfköpfige) Arbeitsgruppe ein. Sie soll Vorschläge zur Reform des Wettkampfkalenders, zu Abstell- und Versicherungsgebühren von Spielern bei Großevents erarbeiten.

Zuvor hatte der Manager des deutschen Rekordmeisters THW Kiel, Uli Derad, auf "elementare Bedürfnisse" der europäischen Spitzenklubs hingewiesen. Er fordert eine Reduzierung der internationalen Großevents und der Zahl der Abstellungstage für Teamspieler sowie eine Regelung der Abstellgebühren und des Versicherungsschutzes.

In dasselbe Horn bläst Gunnar Prokop, dessen Damen-Serienmeister Hypo Niederösterreich beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien die EHF und den Österreichischen Handballbund (ÖHB) klagte. Streitpunkt ist auch hier die Abstellung von Spielerinnen für Nationalteams. Ziel der Niederösterreicher ist es, eine Einigung zwischen den Clubs und den jeweiligen Verbänden hinsichtlich Abstellungsmodalitäten zu erzielen. In der Klagschrift fragt Prokop: "Wieso sollte ein Club in der Rolle des Arbeitgebers seine Spielerin (als Arbeitnehmerin) für einen anderen Arbeitgeber (Nationalteam) kostenlos zur Verfügung stellen?" (fri, APA, sid, DER STANDARD, Printausgabe, Montag, 1. Februar)