Linz - Die Stadt Linz pocht auf fünf weitere Standorte zu den zwei genehmigten Neuen Mittelschulen. Wie Bildungsstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) und Finanzstadtrat Johann Mayr (SPÖ) in einer Pressekonferenz am Montag erklärten, sollten Stadt, Land und Unterrichtsministerium bzw. Landesschulrat für je ein Drittel der Kosten aufkommen. Mit diesem Lösungsvorschlag wolle man die "eindeutige Benachteiligung" wettmachen, so die Politiker, die sich gegen die umstrittene Zehn-Prozent-Klausel aussprechen.

Mit den zwei Genehmigungen dürften im kommenden Schuljahr nur insgesamt fünf von 19 Schulen den Schulversuch anbieten, berichteten Schobesberger und Mayr. Es dränge sich der Verdacht auf, dass in Linz die Gymnasien geschützt würden. Im nahe gelegenen Gallneukirchen (Bezirk Urfahr-Umgebung) hingegen seien beide Hauptschulen und in Wels fünf von sieben zugelassen worden. Die Bezirke Freistadt und Braunau wiederum müssten durch die Finger schauen. Die Stadtpolitiker fordern vom Landesschulrat eine Klarstellung und die Offenlegung der Empfehlungen inklusive der Begründungen an das Ministerium.

"Es geht hier um die Zukunft und die Chancengerechtigkeit für unsere Kinder unabhängig von der sozialen Herkunft", appellieren sie an Bund und Land mit Linz zu kooperieren. In den fünf Schulen gehe es um voraussichtlich zwölf erste Klassen bzw. 72 Lehrerwochenstunden. Jeder Partner müsste daher die Finanzierung von 24 Wochenstunden sicherstellen, rechneten Schobesberger und Mayr vor. (APA)