Wien - Das österreichische Akustikunternehmen AKG, das gerade erst mit einem Spezial-Grammy ausgezeichnet worden ist, will die im Herbst 2009 begonnenen Kündigungen bis Ende März abschließen. Bisher haben im Zuge der Verlagerung von Teilen der Produktion 70 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verloren, in Summe sollen es rund 90 werden, so AKG-Chef Stefan Gubi in einem Bericht des "WirtschaftsBlatt" (Montagausgabe). Danach werden in Wien bei AKG noch 170 Mitarbeiter beschäftigt sein.

Im Zuge der im Vorjahr begonnenen Restrukturierung hat der zu Harman International Industries Inc gehörende Hersteller von Mikrofonen, Kopfhörern und Sound Solutions ein neues Warehouse-Konzept umgesetzt. Nun gibt es drei Logistikzentren: In Dänemark für den europäischen Markt, in den USA und in Asien. Massiv vorangetrieben wird Forschung und Entwicklung: mehr als zehn Prozent des Umsatzes werden dafür aufgewendet.

Die Ausrichtung des Wiener Werkes wurde geändert. In Wien verbleiben Forschung und Entwicklung sowie die Herstellung der Premiumprodukte, die Verlegung der niedrigpreisigen Volumensprodukte nach Asien ist dagegen im Laufen.

Arbeitsstiftung

Im Herbst des Vorjahres waren ursprünglich 105 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet worden. Von der angebotenen Arbeitsstiftung haben bisher allerdings nur drei Mitarbeiter Gebrauch gemacht.

Für das laufende Geschäftsjahr (per Ende Juni) rechnet Gubi mit einem leicht zweistelligen Wachstum und dem Durchbrechen der 70-Millionen-Euro-Grenze. "Wir spüren, dass sich die Wirtschaft zu erholen beginnt", sagt Gubi. Deutliche Lebenszeichen gebe es etwa in Frankreich, der deutsche Markt sei ohnehin stabil geblieben. Noch tief in der Krise steckten England und Italien, auch die USA, ein "ganz wichtiger Markt", sei weit hinten. Potenzial sieht er in China und Indien sowie in einigen südamerikanischen Ländern wie Mexiko und Brasilien.

Je 30 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet AKG in den Bereichen Recording und Broadcasting, klassisches Musikgeschäft und Installed Sound (Ausstattung in Hotels, Konferenzzentren, Opern, Kirchen), zehn Prozent entfallen auf Toursound. (APA)