Wien - Das Überschreiten der 400.000er Marke an Arbeitslosen stellt zwar einen absoluten Negativrekord für Österreich dar, in den meisten anderen EU-Ländern ist die Lage am Arbeitsmarkt aber noch weit aus dramatischer. In Lettland waren im Dezember bereits 22,8 Prozent der Menschen ohne Arbeit. Auch in Spanien ist bereits fast ein Fünftel der Erwerbsbevölkerung auf Jobsuche, konkret sind es 19,5 Prozent. Die EU-Werte hinken immer einen Monat hinterher, für Jänner gibt es also noch keine Vergleichsdaten.

Besser als Österreich schnitten im Dezember zum wiederholten Male nur die Niederlande ab. Dort sind laut EU-Statistikamt Eurostat nur vier Prozent arbeitslos. Der EU-Durchschnitt liegt bei 9,6 Prozent. Österreich kommt nach EU-Berechnungen auf eine Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent.

Diese Berechnungsmethode unterscheidet sich allerdings von der heimischen. Nach nationalen Berechnungen beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 8,9 Prozent. Dabei wird der Anteil der Arbeitslosen an allen verfügbaren Arbeitskräften - also die unselbständig Beschäftigten und die Arbeitslosen - ermittelt. Da die Zahl der Beschäftigten in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist - zuletzt lag sie bei 3,3 Millionen - gibt es bei der prozentuellen Arbeitslosigkeit keinen Allzeit-Höchstwert. Im Jänner 2006 lag die Quote beispielsweise bei 9,3 Prozent. (go, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 02.02.2010)