Vancouver - Elf Tage vor Eröffnung der XXI. Olympischen Winterspiele ist es in Vancouver kühl (Stimmung) und warm (Wetter) zugleich. Nur kleine blaue Plakate an den Laternenmasten weisen auf das große Spektakel hin. Schnee fehlt in der kanadischen Metropole völlig, auch in Cypress Mountain ist er durch Plusgrade und Regen knapper geworden. Die Organisatoren sorgen sich aber nicht nur wegen der Schneeschmelze im Austragungsort für Snowboard und Freestyle, sondern auch wegen angekündigter Proteste von Olympia-Gegnern bei der Eröffnungsfeier.

Punks und Globalisierungsgegner haben Aktionen für den Eröffnungstag (12. Februar) geplant. Etwa 800 Personen wollen laut der Tageszeitung Westcoast News vor dem BC Place Stadium demonstrieren. "Ich will die Eröffnungsfeier stören" , sagt die 35-jährige Studentin Alissa Westergard-Thorpe vom Olympic Resistance Network (ORN). Sie sei "gegen solche Mega-Industrie-Events" . Am 22. Jänner hatten 200 Olympia-Gegner am Victoria Square mit Fackeln und "No 2010" -Schildern gegen die "Unterdrückung durch die Polizei" protestiert. Beim Fackellauf im Oktober in Victoria waren 400 Demonstranten gekommen. Die Sicherheitsbehörden kündigen an, notfalls die Strecke der letzten Fackelläufer vor der Eröffnung zu ändern.

Keine Probleme sieht das Organisationskomitee (Vanoc) hingegen mit dem Schneemangel in Cypress Mountain. Seit Freitag werden die Pisten mit Schnee aus höheren Berglagen präpariert. 45 Mitarbeiter verteilen 300 LKW-Ladungen vom Mt. Strachan. In der Whistler-Region, wo alpine und nordische Ski-Wettbewerbe ausgetragen werden, sind die Schneebedingungen gut.

Nicht optimal läuft der Kartenverkauf für die 86 Wettbewerbe. Für alle alpinen Rennen gibt's noch Tickets, ebenso für Vorrunden im Frauen-Eishockey, Curling, Short Track und Freestyle. Insgesamt 1,6 Millionen Karten stehen zur Verfügung. Eishockey ist sehr gefragt, ein Finalticket auf dem Schwarzmarkt ist schon 4600 Euro wert. (APA, fri - DER STANDARD PRINTAUSGABE 2.2. 2010)