Moskau/Genf - Russland und die USA haben am Montag in Genf die Verhandlungen über einen neuen Abrüstungsvertrag wiederaufgenommen. Obwohl beide Seiten beteuern, dass der Nachfolgevertrag des Start-Abkommens zu "95 Prozent" fertig sei und nur noch an den Details gefeilt werde, ist laut russischen Medien das größte Problem noch ungelöst. Russland beharrt weiterhin auf der Einbeziehung defensiver Waffen in den Vertrag zur Verringerung der Strategischen Nuklearwaffen.

Eine Annäherung gab es in den vergangenen Wochen allerdings in den strittigen Fragen der Trägeranzahl und der Übermittlung von Kontrolldaten. Die USA schlugen im Sommer 2009 die Obergrenze von 1100 Trägersystemen vor, während Russland auf 500 Einheiten bestand. Laut dem Kommersant sei im Vertragsentwurf eine Höchstzahl zwischen 550 und 800 Einheiten festgeschrieben.

Der Start-Vertrag war am 5. Dezember 2009 ohne Einigung auf ein Nachfolgeabkommen abgelaufen. Russische Militärexperten gehen davon aus, dass die laufende Verhandlungsrunde rund ein Monat dauern wird und der neue Start-Vertrag frühestens am 12. April im Rahmen der Konferenz über atomare Sicherheit in Washington unterzeichnet werden wird. (ved/DER STANDARD, Printausgabe, 2.2.2010)