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Beweismittel: der Metallstreifen und der beschädigte Flugzeugreifen

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Paris  - Einen Tag vor dem Prozessauftakt gegen die mutmaßlichen Verantwortlichen für den Concorde-Absturz vor zehn Jahren haben die Verteidiger eine Einstellung des Verfahrens gefordert. Die Staatsanwaltschaft wirft fünf Angeklagten und der US-Fluggesellschaft Continental fahrlässige Tötung vor. 113 Menschen kamen ums Leben, als das Überschallflugzeug am 25. Juli 2000 kurz nach dem Start auf ein Hotel stürzte. Am  Dienstag beginnt das Verfahren in Pontoise bei Paris.

Continental-Anwalt Olivier Metzner sagte am Montag, er werde die Einstellung des Verfahrens beantragen, weil die Airline nur als Sündenbock herhalten solle. Entlastende Elemente seien nicht berücksichtigt worden.

Auch die Anwälte der drei französischen Angeklagten, zwei Verantwortliche des Concorde-Programms sowie ein damaliger Mitarbeiter der französischen Flugaufsichtsbehörde, fordern einen Verfahrensabbruch. Sie verwiesen darauf, das die französische Behörde für Unfallermittlungen den Fall längst abgeschlossen habe. Sie kam zu dem Ergebnis, dass der Unfall nicht vorhersehbar gewesen sei.

Für die Angehörigen der deutschen Urlauber an Bord der Unglücksmaschine wurden bereits 2001 überdurchschnittlich hohe Entschädigungen ausgehandelt. Zivilrechtlich ist der Fall damit für sie abgeschlossen. Bei dem Prozess geht es um die Frage, wer an dem Unfall Schuld hat. Den Ermittlungen zufolge rollte die Concorde beim Start über ein Metallteil, das ein Flugzeug der Continental kurz zuvor verloren hatte. Ein Reifen platzte und beschädigte einen Tank. Das ausströmende Kerosin entzündete sich, die Concorde stürzte im Pariser Vorort Gonesse auf ein Hotel.

Der Prozess vor dem Gericht in Pontoise ist zunächst bis zum 28. Mai terminiert. (APA/apn)