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Michael Schumacher kreist in Valencia.

Foto: APA/EPA

Rom - Am späten Montagnachmittag absolvierte Michael Schumacher bei der dreitägigen Testsession der Formel 1 in Valencia seine ersten Runden mit dem Mercedes MGP W01. Beobachtet von etwa 200 Medienvertretern und rund 2.000 Fans drehte der Rekord-Weltmeister zunächst neun Runden, in deren Verlauf er den Rückstand auf seinen 17 Jahre jüngeren Teamkollegen Nico Rosberg auf sieben Zehntelsekunden reduzierte. Dieser hatte zuvor bei der "Jungfernfahrt" des Mercedes 39 Runden bestritten. Später übertraf Schumacher seinen Partner um mehr als eine halbe Sekunde.

Schumacher erzielte bei den Testfahrten, bei denen er 39 Runden fuhr, die insgesamt drittbeste Zeit (1:12,947), Rosberg war Vierter (1:13,543). Die Tagesbestzeit gelang dem Brasilianer Felipe Massa, der erstmals seit seinem schweren Unfall im Juli 2009 wieder einen Ferrari pilotierte (1:12,574), vor dem Spanier Pedro de la Rosa im Sauber (1:12,784). "Ich habe mich gefühlt wie ganz am Anfang meiner Karriere. In der ersten Runde dachte ich: Wow, ist das schnell, ab der zweiten wusste ich aber, dass ich das geregelt bekomme", erklärte Schumacher, der bekräftigte, keinerlei Probleme mit dem Nacken verspürt zu haben. Schumacher wird erst am Mittwoch wieder im neuen Silberpfeil zum Einsatz kommen, am Dienstag testet Rosberg.

Toro Rosso hatte beim Debüt des STR5 mit einem technischen Problem zu kämpfen. Der Schweizer Sebastien Buemi musste mit dem Boliden nach zehn Runden wegen eines defekten Getriebereglers an die Box, fuhr danach noch acht Runden und kam unter acht Piloten auf die siebentbeste Zeit (1:14,762).

Briatore kritisiert Schumi und konstatiert Langeweile

Der frühere Renault-Teamchef Flavio Briatore hat sich zu den Erfolgsaussichten Schumachers skeptisch geäußert. "Michael wird hart arbeiten müssen. Sein Comeback hat der Formel 1 neue Motivationen gegeben, für Bernie Ecclestone ist das ein Resultat. Doch wenn Schumacher nicht wettbewerbsfähig ist, wird es eine Katastrophe sein", erklärte Briatore im Interview mit dem italienischen Radiosender Radio 1. "Nicht seine 41 Jahre belasten Schumacher, sondern die drei Jahre, die er von der F1 weg war. Man rennt nicht schneller, wenn man sich die Haare färbt", sagte der Italiener.

Briatore kritisierte auch Schumachers Wechsel zu Mercedes. "Schumacher wollte in die F1 zurückkehren, mit Ferrari hätte er nicht die Möglichkeit dazu gehabt. Es ist zu einem uneleganten Verrat gekommen. Schumacher ist wie alle anderen: Sie reden, handeln aber nach persönlichen Interessen", kritisierte Briatore. Als Favorit in der neuen Saison sieht Briatore Red Bull gefolgt von Ferrari, McLaren und Mercedes.

Der Ex-Renault-Boss lobte Ferraris Entscheidung, auf Fernando Alonso zu setzen. "Er ist der beste Pilot, den es zur Zeit gibt", sagte Briatore über seinen früheren Schützling. Die neuen Regeln werden seiner Meinung nach am Renngeschehen nichts Wesentliches ändern. "Die Grand Prix werden dadurch nicht spannender. Sie bleiben langweilig. Die Leute schauen im Fernsehen den Start und vergessen das Ende. Ich sehe nichts Neues", so Briatore. (APA/red)

Ergebnisse F1-Testfahrten Valencia vom Montag: 1. Felipe Massa (BRA) Ferrari 1:12,574 (102 Runden) - 2. Pedro de la Rosa (ESP) Sauber 0,210 Sekunden zurück (74) - 3. Michael Schumacher (GER) Mercedes 0,373 (39) - 4. Nico Rosberg (GER) Mercedes 0,969 (39). Weiter: 7. Sebastien Buemi (SUI) Toro Rosso-Ferrari 2,188 (18). 8 Teilnehmer.