Wien - 80-90% aller Jugendlichen leiden während der Pubertät unter unreiner Haut oder Akne. Die psychische Belastung für stark betroffene Jugendliche ist sehr groß. Die 2008 gegründete Gesellschaft der Schulärztinnen und Schulärzte Österreichs (GSÖ) greift das Problem auf und stellt Schulärzten und Lehrern ein Informationsangebot rund um das Thema Akne zur Verfügung. Gemeinsam mit Dermatologen wurden eine Infobroschüre für Schüler, ein Infoposter, Lehrunterlagen und ein Web-Schwerpunkt inklusive Gewinnspiel erstellt.

Psychische Folgen 

„Akne ist ein ernst zu nehmendes Problem. Die psychischen Folgen für stark betroffene Jugendliche sind oft enorm. Gerade in der Pubertät, wenn man sich für das andere Geschlecht zu interessieren beginnt, kann das Selbstwertgefühl sehr unter unreiner Haut leiden. Die Folgen reichen im Extremfall von Depressionen bis hin zu sozialer Vereinsamung", erklärt Judith Glazer, Präsidentin der GSÖ. Grund genug für die GSÖ, diesen Themenbereich aufzugreifen und Aufklärungsmaterial zur Verfügung zu stellen.

Die Informationsbroschüre für Schüler entstand in Zusammenarbeit mit Doris Fanta, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten und Vorstandsmitglied der ÖGDV.: „Wichtig ist es, Jugendliche rechtzeitig darauf aufmerksam zu machen, dass mit richtiger medizinischer Pflege und Behandlung eine bedeutende Besserung erreicht werden kann. Der Besuch bei einer Hautärztin oder einem Hautarzt sollte den SchülerInnen nahegelegt werden".

Nicht "irgendwas" ins Gesicht schmieren

Akne zählt zu den häufigsten Hauterkrankungen. Sowohl bei Burschen als auch bei Mädchen kommt es in der Pubertät zu einer vermehrten Ausschüttung von Testosteron, was eine erhöhte Talgproduktion mit sich bringt. Talg und abgestorbene Hautzellen verstopfen die Poren. Mitesser und in weitere Folge entzündliche Pickel und Pusteln können entstehen. Dermatologen empfehlen nicht „irgendwas" ins Gesicht zu schmieren. Normale Seife und scharfe Reinigungsprodukte trocknen die Haut aus - lösen aber nicht das Problem. (red)