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Landeshauptmann Voves, Stellvertreter Schützenhöfer: Schwierige Ehe, aber "wir wechseln nicht die Straßenseite".

Foto: APA/Leodolter

Graz - Trotz der "schwierigen Zusammenarbeit" mit der SPÖ unter deren Führung strebt der steirische ÖVP-Chef Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer auch für die Zeit nach der Herbst-Wahl ein Arbeitsübereinkommen der beiden großen Parteien an. Er könne sich auch eine Art Konzentrationsregierung vorstellen, in der auch die FPÖ eingebunden ist, sagte Schützenhöfer Montagabend im Steirischen Presseclub.

Schützenhöfer ein Großkoalitionär

Sollte die ÖVP wieder stärkste Kraft werden, werde der erste Ansprechpartner die SPÖ sein. "Die Großen sind gefordert", meinte der ÖVP-Politiker und verwies auf die trotz besserer Wirtschaftsprognosen aller Voraussicht nach weiter steigende Arbeitslosenrate. Es müsse aber ein Mechanismus gefunden werden, damit eine vertrauenswürdige Zusammenarbeit möglich sei. Die Ziele müssten genau festgeschrieben werden, auch ein Überstimmungsverbot sei denkbar. Er sei "nicht weit weg von der Idee einer Konzentrationsregierung", die sogar soweit gehe, dass auch die drittstärkste Kraft - also mit hoher Wahrscheinlichkeit die FPÖ - einbezogen wird. In einer in der Steiermark üblichen Proporzregierung säße die FPÖ ab einem gewissen Stimmenanteil ohnehin.

Steirischer VP-Chef vermisst Handschlagqualität bei Voves

Schützenhöfer räumte zwar ein, dass die Zusammenarbeit mit der SPÖ schwierig sei, und zwar vom Beschluss des ersten Budgets an, auch vermisse er die Handschlagqualität bei SPÖ-Chef Landeshauptmann Franz Voves, "aber wir wechseln nicht die Straßenseite, wenn wir uns begegnen". Schließlich gebe es auch in einer Ehe "Bröseln". Die SPÖ habe seit 2005 mit den neuen Machtverhältnissen jedenfalls nicht umgehen können, so der steirische VP-Landesobmann. (APA)