Peking - Nach dem erneuten Fund von Melamin-verseuchten Milchprodukten in China hat die Regierung eine Untersuchung angekündigt. Wie die staatliche Zeitung "People's Daily" am Dienstag berichtete, wurde bei einem Treffen unter Leitung von Gesundheitsminister Chen Zhu am Wochenende entschieden, eine Kampagne zu starten, um "Probleme bei der Lebensmittelsicherheit zu untersuchen". Es gebe "noch immer Firmen und einzelne, die die Sicherheit und die Gesundheit der Gesellschaft ignorieren", zitierte die Zeitung Vertreter.

Zuvor waren im Sortiment mehrerer Märkte erneut Produkte entdeckt worden, die mit der Chemikalie Melamin verseuchtes Milchpulver enthielten. Dem Bericht der "People's Daily" zufolge sind Unternehmen in Schanghai und in der Provinz Liaoning im Nordosten des Landes betroffen. Auch in Guizhou im Südwesten des Landes hatten Lebensmittelkontrolleure erneut Melamin in verschiedenen Milchprodukten entdeckt, darunter in Speiseeis.

Das verseuchte Pulver war nach dem Milchskandal im September 2008 zurückgezogen worden, fand jedoch rasch wieder den Weg in den Markt. Damals war die gesundheitsschädliche Industriechemikalie im großen Stil der mit Wasser gestreckten Milch beigemischt worden, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen: Fast 300.000 Babys und Kleinkinder erkrankten, sechs starben. (APA)